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    9 months ago

    Ich finde viel, was andere Mittel und Wege beschreibt, aber nichts konkretes zur Idee an Wochenenden Fahrverbote einzuführen. Dass Politiker Ideen vorschlagen oder durchsetzen, die nicht rational sind und nicht fachgerecht analysiert worden sind, bemerkt man ja im Grunde durchgehend.

    Allerdings gibt es Studien, die dieser Aussage widersprechen. Das Klimaschutzinstrumente-Szenario 2030 des Umweltbundesamts, KIS-2030, etwa beschreibt durchaus einen Weg, in dem der Verkehr bis 2030 durch ein ganzes Bündel an vorgestellten Maßnahmen seine Ziele einhalten könnte. „Im Jahr 2025 beträgt die zusätzliche Minderung bereits 16,5 Millionen Tonnen CO2 und steigt bis zum Jahr 2030 auf 42,3 Millionen Tonnen an“, heißt es in der Analyse.

    https://www.wiwo.de/politik/deutschland/fahrverbot-diskussion-niemand-will-den-verkehr-am-wochenende-verbieten/29754644.html

    • Ein Tempolimit von 120 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen würde fast 7 Mio Tonnen schädliche Gase einsparen.
    • Würden mehr Leute Fahrrad fahren, könnte das laut ADFC-Einsparrechner bei 11 km etwa 2 kg CO2 einsparen.
    • Laut dem Verband Allianz Pro Schiene verursacht ein Güterzug nur etwa ein Viertel so viel CO2 wie ein Lkw. Die TU Berlin hat errechnet, dass dadurch mehr als 16 Millionen Tonnen eingespart werden können.
    • Der Emissionsausstoß von E-Autos ist wohl rund 90 Prozent niedriger als der von Verbrennermotoren. Das hat die Universität der Bundeswehr in München herausgefunden. Der Effekt ist besonders stark, wenn das E-Auto mit Ökostrom geladen wird.

    https://www.swr3.de/aktuell/verkehr/fahrverbot-wochenende-wissing-klimagesetz-100.html

    Hier eine grobe und sehr schlechte Überschlagung:
    Ein typischer PKW verursacht pro Jahr etwa 4,6 t CO2 (Quelle).
    Wir haben dieses Jahr 366 Tage, davon 52 * 2 = 104 Samstage und Sonntage.
    Wenn wir davon ausgehen, dass sich die 4,6 t CO2 gleichmäßig auf jeden Tag verteilen, kann man durch Wochenendfahrverbote ca. 104 / 366 = 28,42 % CO2 einsparen.

    Warum das eine grobe und sehr schlechte Berechnung ist:
    Fahrverhalten ist saisonal. Ich kann mir vorstellen, dass mehr Leute im Sommer Auto fahren als im Winter.
    An Wochenenden gibt es eh weniger Berufsverkehr.
    Emmissionen variieren teils sehr stark zwischen Fahrzeugtypen und Fahrverhalten. Hier wurde nur ein durchschnittlicher PKW betrachtet.
    Lebenszyklus eines Autos wird nicht berücksichtigt.
    Anzahl der Passagiere nicht eingerechnet. Ebenso nicht veränderte Anzahl an Wochenenden vs. innerhalb der Woche.

    Sicher gibt’s noch weitere Faktoren, auf die ich grad spontan nicht komme.
    Ich erwarte also signifikante Abweichungen von meiner Überschlagung, wenn man sich das mal genauer anschauen würde. Daher reicht der Wert imho maximal zu einer seeeehr groben Orientierung.