Ich denke mal das einzig Überraschende ist wie schnell es dazu gekommen ist.

  • Quittenbrot@feddit.org
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    2 months ago

    Ich rede ja, wie geschrieben, nicht unbedingt von diesem Unternehmen/Produkt, sondern um die grundsätzliche Einstellung. Den (oft hämisch) vielzitierten “freien, Markt, der regelt” gibt es da einfach nicht, sondern wir befinden uns in einem knallhart geführten wirtschaftlichen Verteilungskampf, den wir zwar aus einer sehr komfortablen Situation heraus begonnen, aber seitdem auch nicht besonders überzeugend geführt haben.

    Klar zeige auch ich gerne auf idiotische VW-Manager, die das ganze durch ihre Entscheidungen verbockt haben, oder die Politik, die heimische Wind- und Solartechnik und jetzt vielleicht auch Wärmepumpen vergurkt haben. Aber am Ende zahlt das ganze unsere Volkswirtschaft und das sind letztlich du, ich, wir. Dann wird das mit der Häme gegen “die da oben” plötzlich schwieriger.

    Jetzt sagst du, du möchtest keine Investitionen in doofen Individualverkehr. Verstehe ich grundsätzlich. Gleichzeitig machst du dabei aber den Denkfehler, den ich oben schon angesprochen hatte: die Technologie kann ja durchaus als “Individualverkehrsmittel für Reiche” beginnen, dann aber trotzdem auch zu einem “öffentlichen Verkehrsmittel für alle” werden. Benz hat auch erst einen Schnösel-Zweisitzer gebaut und erst später einen Omnibus fürs Volk.

    • lowleekun@ani.social
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      2 months ago

      Flugtaxis wären auch eine bescheuerte Idee wenn 6 Geringverdiener sich eine Fahrt zusammen leisten könnten. Der Luftraum ist nicht geeignet um eine Masse an Leuten, wie sie in städtischen Räumen vorhanden ist, von A nach B zu bringen. Ganz generell ist Individualverkehr dafür nicht geeignet. Dann lieber Magnetschwebebahn, wobei das halt auch wieder die Neuerfindung des Rads in teuer ist (Schiene lässt grüßen).

      Ich habe grundsätzlich nichts dagegen das man als Gesellschaft Geld in Grundlagenforschung steckt, ganz im Gegenteil. Da unser Geld aber verdammt begrenzt ist (Schuldenbremse hilft nicht unbedingt), müssen wir uns ganz genau überlegen was wir Subventionieren. Das dann auch mal was vom Tisch fällt ist völlig logisch.

      Das man dann hier hämisch über den freien Markt unkt scheint dich sehr auszulösen (entschuldige meine Verstrahlung an dieser Stelle). Dabei hast du selber erkannt das dieser freie Markt nicht existiert. Das ist jedoch wieder so ein Thema das man ewig breit treten kann und auch wenn Regulierungen uns an einigen Enden zweifelsfrei schaden ist es nicht von der Hand zu weisen das ein “freier” Markt dies auch tun würde. Nur eben an anderen Stellen. In einem “freien” Markt, auch wenn dieser nicht existieren mag, würde ich argumentieren, das diese Schnapspraline ebenso krachend vom Himmel gefallen wäre.

      • Quittenbrot@feddit.org
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        2 months ago

        Das man dann hier hämisch über den freien Markt unkt scheint dich sehr auszulösen

        Es macht halt keinen Sinn, über etwas herzuziehen, das nicht das Problem ist. Also jenseits von lustigen Meme-Sprüchen fürs Internet. Ich fände aber angesichts der Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, ein bisschen mehr (volks-)wirtschaftliche Seriosität auch im eher linken Mainstream eigentlich ganz angebracht. Das Feld argumentativ nur Christian Lindner und seinen Jüngern zu überlassen, wäre mir zu wenig.

        Mir geht es auch überhaupt nicht darum, hier das hohe Lied auf “den freien Markt™” zu singen, ich finde viele Regulierungen sehr sinnvoll und bin kein Fan von wirtschaftlichem Wild West. Stattdessen müssen wir eher mit den Praktiken der anderen gleichziehen und das ist kein freier Markt, sondern harter Protektionismus. Ich habe gar keine Lust darauf, dass wir am Ende die gekniffenen sind, weil wir den Diskurs nicht hart genug führen.