Es wundert mich, dass die größten nicht-englischen Lemmy Communities hier deutsch sind.
Auch auf Plattformen wie Twitch und Youtube habe ich das Gefühl das Deutsche überrepräsentiert sind. Sind Deutschsprachige eher wahrscheinlicher Nerds zu sein als andere oder ist meine Wahrnehmung hier einfach nur selektiv?
Ich denke in Deutschland ist Reddit weniger im Mainstream angekommen als in den USA, auf r/de hat man definitiv mehr Tech-Bubble als in den allgemeineren englischen Subs.
Deutschland ist definitv überdurchschnittlich aktiv, was FOSS angeht, denke da gibt es jetzt anteilig mehr Engagierte, die versuchen, andere mitzuziehen.
Definiere nerdig. Ich glaube, dass Datenschutz und somit auch FOSS Kultur in Deutschland überdurchschnittlich ausgeprägt sind. Das ist zumindest mein Eindruck nachdem ich 4 Jahre in Schottland gelebt habe. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass zum Beispiel Videospiele in Deutschland noch ein viel größeres soziales Stigma haben als dort.
Sieht man auch gut an Firefox. Weltweit ist der Marktanteil nur noch 5% und in DE immer noch 15%
Ein Nerd ist jemand, der über sehr viel Spezialwissen in einem oder mehreren Bereichen verfügt.
Ich kann nur für die IT sprechen. IT-Nerds würde ich aus dem Bauch heraus sagen, seit ich in der IT bin, haben sie eher massiv abgenommen. Wenn ich mir die Bewerbungen für Ausbildungsplätze anschaue und die Leute, die ich hier interviewen durfte, dann haben die meisten einfach keinen Plan oder kein Interesse in ihrer Freizeit, das über Games hinausgeht.
Nun ist es aber so, dass seit den 00er Jahren, wo ich angefangen habe zu arbeiten, der Bedarf an Mitarbeiterinnen im IT-Bereich massiv gestiegen ist, was mich vielleicht eher vermuten lässt, dass die Anzahl der Leute, die ich als Nerds bezeichnen würde, hier eher gleich geblieben ist.
Bei deiner Situation speziell kommt ja noch dazu, dass mittlerweile deutlich mehr Menschen studieren, und somit auch vermutlich weniger Menschen eine IT Ausbildung wollen.
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Wir bemühen uns eben um einen hervorragenden Internet-Anschluss.
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Neuland!
Der Anteil deutschsprachiger Internetnutzer an allen Internetznutzern ist gar nicht mal so klein. Dazu kommt noch, dass wir ähnliche Interessen und kulturelle Ähnlichkeiten zu englischsprachigem Content haben. Dementsprechend tauchen viele Deutsche Nutzer bei englischsprachigem Content auf.
Letzten Endes ist auch das englische Internet eine Bubble. Zwar sehr groß und divers, aber trotzdem recht stark abgegrenzt zu anderen Sprachen und Regionen in beispielsweise Asien.
Wir betrachten also die englischsprachige Bubble, die für uns (womöglich zurecht) als die große Weltbühne gilt. Russische oder chinesische Nutzer sind aber auf ganz anderen, eigenen Plattformen aktiv und tauchen daher in Statistiken von englischsprachigen Youtubern oder von westlichen Social-Media-Plattformen allgemein kaum ins Gewicht.
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Du nennst mich Schwachkopf?
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Wenn man “nerdig” weit fasst, könnte das schon sein. Viele Kommentatoren scheinen es auf Technik/IT zu beziehen, aber ein Nerd kann man in jedem Interessengebiet sein und ich glaube, das ist in Deutschland schon weit verbreitet, vom Eisenbahn-Nerd bis zum Dark-Wave-der-80er-Nerd ist 'ne Menge drin. Und ich habe auch das Gefühl, dass nerdige Interessen von nicht-Nerds hier in D eher mit einem Schulterzucken akzeptiert werden.
Ich würde mich zum Beispiel auch als Nerd sehen, obwohl ich nicht gerade IT-affin bin, aber ich mag Orte, an denen es nerdig ist und an denen es Nischen für Leute wie mich gibt.
Was ist nerdig an YouTube? Ich denke D hat einfach eine starke Open Source Gemeinschaft.
Woher kommt das Gefühl, auf Twitch und YouTube wären mehr deutsche unterwegs. Liegt das vielleicht eher daran was die Plattformen dir an Inhalten anzeigen. Ich würde das sehr sehr stark bezweifeln.
Das „nerdige“ an Reddit/Lemmy ist tatsächlich denke ich, wie andere schon erwähnt haben, dass es weniger Mainstream ist. Ich erinnere mich an einen Post in r/de eines Lehrers der feststellen musste, dass die Kids aus seiner Klasse Reddit für eine Pornoseite gehalten haben. Man bekommt halt das angezeigt wonach man sucht ;-)
Das Gefühl kommt bei mir vorallem, wenn englishsprachige Streamer oder Youtuber Statistken über die Herkunft ihres Publikums zeigen. Deutschland ist sehr oft weit oben, oft sogar über “echte” englischsprachige Länder wie Kanada, Australien oder sogar Großbritannien.
Wie gesagt nicht wirklich eine repräsentative Beobachtung. Kann einfach sein, dass überdurschnittlich viele Deutsche sich im Fediverse und bei meinen Streamern/Youtuber verirrt haben.
Deutschland hat inzwischen 84 Mio. Einwohner. Kanada hat 38 Mio, Australien 26 Mio.
Dazu kommt, dass bei den Jüngeren Englisch heutzutage sehr gut verbreitet ist, und deutscher Content mitunter speziell ist. Schließlich ist der Wohlstand in Deutschland relativ hoch, sodass sich mehr Familien eine Konsole oder einen guten PC für ihre Kinder leisten können.
Ich denke diese Faktoren spielen dafür eine wichtige Rolle, ohne Rückschlüsse auf die “Nerdigkeit” der Gesamtbevölkerung zu ermöglichen.
Das Gefühl kommt bei mir vorallem, wenn englishsprachige Streamer oder Youtuber Statistken über die Herkunft ihres Publikums zeigen.
Vielleicht schaust du halt auch einfach Streamer und Youtuber, die gerade bei Deutschen besonders beliebt sind, während du das bei anderen mit kleinerem deutschsprachigen Publikum nicht mitbekommst, weil du die selbst auch nicht schaust. Würd mich aber interessieren, ob es dazu irgendwo offizielle Statistiken gibt, wo das Publikum auf Youtube und Twitch etc. allgemein so herkommt.
Deutschland ist sehr oft weit oben, oft sogar über “echte” englischsprachige Länder wie Kanada, Australien oder sogar Großbritannien.
Neben der vielen jungen Menschen hier die gut english können, hat das auch wohl damit zu tun, dass deutsche im weltweiten Vergleich relativ viel Urlaub/Freizeit haben.
Auch auf Plattformen wie Twitch und Youtube
Ich denke, das ist größenteils den Algorithmen geschuldet, die deutsche Inhalte für Deutsche stärker pushen. Plattformen zeigen einem gerne mehr von dem, was einem vertraut ist und das gilt ganz besonders bei länderspezifischen Inhalten. Twitch filtert bei der Suche ja sogar spezifisch deutsche Kanäle für dich raus.
Vielleicht kommt noch hinzu, dass Deutschland bei den Amerikanern nach wie vor beliebt ist und die von deutschen produzierte Inhalte faszenierend schrullig finden. Also gerade vertraut genug, um keinen Kulturshock auszulösen, aber anders genug, um ein bisschen exotisch zu sein.
Bei Lemmy denke ich, dass es einfach etwas ist, mit dem sich halbwegs technisch versierte, deutsche Nutzer besser identifizieren können, als mit Reddit oder Facebook. Viele von uns erinnern sich noch an SVZ und die vielen kleinen, deutschsprachigen Foren, wo man noch unter sich war. Bin zwar eigentlich froh, dass mein Zeug aus der jugend lange entfernt wurde, aber ich vermisse es auch. Na ja und mit Lemmy kommt endlich wieder mal Aufbruchstimmung auf. Vielleicht hat das anderen deutschen Nutzern so sehr gefehlt, wie mir.
Das hab ich mich gestern auch schon gefragt. Im Umkehrschluss würde das ja auch bedeuten, dass wir was technisches Wissen und die Kompetenz/Interesse angeht, quasi die Runner-ups sind. Mag man gar nicht glauben, wenn man sich sein real life Umfeld anschaut. Und das ist alles noch beeindruckender, wenn man mal überlegt in wie vielen Teilen der Welt spanisch oder französisch gesprochen wird.
Ich gehe davon aus, dass Mastodon mit dem deutschen Hintergrund eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Twitter erreicht unter Normalsterblichen hier schon kaum Leute - die paar reichweitenstarken Accounts in DE fielen dann schon halbwegs ins Gewicht, welche ins Fediverse rüber sind und ne stabile Basis an Usern mitgebracht haben. Dass bei einem weiteren Fall wie Musk das Fediverse erste Anlaufstation ist, liegt dann schon nahe.
Auf dem französischstämmigen PeerTube habe ich nicht den Eindruck, dass es da nen ähnlichen großen Anteil deutschsprachigen Contents gibt - was ich wiederum darauf schiebe, dass YouTube, im Gegensatz zu Twitter und Reddit, ne viel größere Reichweite und Akzeptanz hat. Die dortigen Followerzahlen hinter sich zu lassen, ist dann wiederum ne ganz andere Hausnummer.
Ähm, man trifft überall Deutsche. Die lungern überall herum. Im RL in anderen Ländern auch. Trifft man natürlich im Urlaub im hinterletzten Kuhdorf auf einem anderen Kontinent ein paar Menschen mit ordentlichem fränkischen Akzent, die schon drei Tage länger dort sind. Auf den großen Internetplatformen fühlt sich das genauso an. Aber ich zumindest habe dieses Gefühl nicht nur bei nerdigen Themen.
In der FOSS-Szene lese ich regelmäßig auch noch Französisch, und ich bin auf Peertube zumindest auf sehr viel Content in ganz vielen Sprachen gestoßen. Da z.B. auch Spanisch aus Südamerika etc. Gerade bei nicht-kommerziellen Plattformen sind die ‘Algorithmen’ auch oft nicht so poliert (oder überhaupt vorhanden) und schließen einen deshalb nicht so in der gleichdenkenden und in der gleichen Sprache sprechenden Blase ein. Leider spreche ich nicht besonders viele Sprachen. Neben Peertube was ich ziemlich multilingual finde, gibt/gab es auf Mastodon-kompatiblen Servern auch eine größere japanische Community.
Ich denke deutsch sprechende Menschen sind nicht wirklich überrepräsentiert. Davon gibt es nicht soo wenige und die Überlappung mit amerikanischen Plattformen, Themen und kulturellen Dingen sind groß. Den Rest bildet man sich wahrscheinlich ein. Allerdings sind z.B. Menschen aus Indien und China definitiv unterrepräsentiert. Entweder liegt das daran, dass viele Leute (in anderen Ländern) auch andere Probleme haben als viel im Internet herumzuhängen… Oder sie sind aus welchen Gründen auch immer auf anderen Plattformen unterwegs und damit zumindest für mich unsichtbar.
Ja ich denke dass die ganze Parallelwelt des asiatischen Internets hier ausgeblendet wird. Die waren aber auch schon größtenteils nicht auf Reddit und co unterwegs sondern sind bei eigenen Playern, wie vkontakte oder weibo.
Wir haben auch einfach mehr Freizeit. Die durchschnittliche Arbeitszeit in Deutschland ist ja relativ gering und die wenigsten von uns haben Zweit- und Drittjobs.
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