Autofahrer müssen in Hannover auf dem Altenbekener Damm in der Südstadt und auf der Walderseestraße in der List ab sofort langsamer fahren. In kurzen Abschnitten gab es auf den beiden Strecken bereits 30er-Zonen, etwa vor Schulen. Die Stadt nutzt nun eine Reform des Straßenverkehrsrechts im vergangenen Herbst. Dadurch ist es erlaubt, die kurzen 30er-Abschnitte unter gewissen Umständen miteinander zu verbinden.

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    2 months ago

    Bin kein Bonner, aber ich glaube die Straße die besonders betroffen ist heißt Reuterstrasse. Die ist zweispurig geblieben hat aber auch über mehrere Kilometer hinweg Tempo 30, und an dieser Straße kommt man kaum vorbei wenn man von außerhalb nach Bonn fährt. Das ist definitiv eine Hauptstraße.

    Und was ich im übrigen besonders tragisch finde, die Grünen stellen in Bonn seit 2020 die Oberbürgermeisterin, und da wurde eine echte Chance vertan etwas positives zu erreichen.

    • dubak@feddit.orgOP
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      2 months ago

      Auf der Reuterstrasse drohte ein Diesel-Fahrverbot wegen Überschreitung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte. Tempo 30 wurde eingerichtet um die Verbote zu vermeiden. Die Anwonerinen scheinen aber mit Tempo 30 zufrieden zu sein. Die Reuterstraße scheint also nicht ein Teil des (späteren) Verkehrskonzept zur Verkehrswende in Bonn zu sein.

      Es ist aber auch allgemein so: Fahrradverkehr oder Fußverkehr profitieren nicht immer von Tempo 30. Oft ist die Bekämpfung der Luftverschmutzung oder der Lärmbelastung das Ziel. Leider benötigt Anordnung von Tempo 30 rechtlich immer einer Begründung. Dann wird auch von der Kommune ein und genau ein Ziel gewählt (z. Bsp. Luftgrenzwerte) und zwar eins das sich rechtssicher begründen lässt. Es ist damit nicht möglich die verkehrstechnisch optimale Maßnahme zu entwerfen. Frau Dörner aus Bonn hat damals auch im Verkehrsministerium beim Herrn Scheuer nach flächendeckendem Tempo 30 nachgefragt. Damit hätte man das Flickenteppich von Maßnahmen und Begründungen durch ein Gesamtkonzept für die ganze Stadt ersetzen können. Daraus ist nichts geworden und die StVG-Reform hat dieses Problem auch nicht behoben. Leider kassierte Bonn letztes Jahr bei einigen neuen Fahrradstraßen einige Schlappen vor Gericht und die CDU-geführte Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde bietet auch keine Unterstützung. Ich glaube deswegen wird in Bonn derzeit gewartet wie die neue Freiheitsgrade der neuen StVG von anderen Kommunen ausgelotet und rechtlich umgesetzt werden.

      In Hannover kommt die Rückdeckung von der Bezirksregierung und von dem Landesverkehrsministeriums (beides SPD) dazu. Ansonsten ist das aber auch ein Flickenteppich aus unterschiedlicher Begründungen und Zielsetzungen: Schulstraßen, Verkehrsversuche der Landes, Luftverschmutzung, Lärmschutz. Eine Hauptstraße wird sogar zurückgebaut. Es ist auch kein flächendeckendes Tempo 30 in Hannover: auf manchen Hauptstraßen betrifft es nur Teilabschitte, auf manchen Hauptstraßen gilt es nur tagsüber (Ziel Sicherheit des Schulverkehr), auf anderen Hauptstraßen nur über die Nacht (Ziel: Lärmschutz), oder es gilt nur für die nächsten 2 Jahre (Verkehrsversuch). Hannover versucht derzeit alle Möglichkeit der StVG auszuloten und andere Städte schauen sicher gespannt zu. Entscheinend wird sein ob gegen die Tempo-30 Zonen geklagt wird und wie diese Klagen ausgehen. Das zeigt auch das Beispiel von Bonn.