Ich werde wohl alt, dass mich sowas aufregt.

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    2 days ago

    Indem man ihnen Perspektiven, Räume und Anschluss bietet. Das ist erstmal sehr pauschal gesprochen aber zumindest aus meiner Erfahrung Recht effektiv.

    Anekdotisch gesprochen - in meiner Heimatstadt wurde wenige hundert Meter vom neuen Spielplatz ein skate Park gebaut, beide Plätze waren wenige hundert Meter vom Sportplatz und Jugendzentrum entfernt. So haben sich die meisten Jugendlichen in diesem Gebiet getummelt, es war Raum für allerlei Cliquen da und diese konnten durch die räumliche nähe zueinander auch Anschluss aneinander knüpfen.

    Gleichzeitig konntest du überall dort etwas mit deiner Zeit anfangen, es gab keinen finanziellen Ausschluss aus den dortigen Aktivitäten. Du konntest auf dem Sportplatz mitmachen, Vereinszugehörigkeit wurde zumindest von den damaligen Trainern hinten angestellt, wer Bock hatte durfte mitmachen, im JuZe gab’s viel künstlerisches anzustellen, Musik machen, malen, fotografieren - Equipment war vorhanden und durfte genutzt werden. Auf dem skate Park haben die älteren den jüngeren ausgeholfen, wenn du kein board hattest, kein problem, nimm meins.

    Das hat zu einem interessanten gefühl der Verbundenheit in alle Richtungen geführt, da kam es vor, dass die Fußballkids nach dem Training zum Konzert ins JuZe sind um ihre Klassenkameraden/innen zu unterstützen. Dafür waren am nächsten Wochenende die artsy kids auf dem Fußballspiel und haben für ihr Team gegröhlt, hatten Plakate gemalt usw.

    Ich glaube unser größtes Glück damals war eine Gruppe von sehr enthusiastischen und idealistischen Erwachsenen, die alle auch untereinander vernetzt waren, den Anstoß nach dem Training noch zum Konzert zu gehen bspw werden wir sicherlich aus Richtung der Erwachsenen bekommen haben.

    Aber ich denke, das ist auch die größte Herausforderung, Menschen zu haben, die sich auch um die kids kümmern, es reicht halt nicht da einen Spielplatz hinzuklatschen und zu sagen 'jetzt macht mal, aber lasst uns in Ruhe".