Die Brandbeite der Reaktionen auf Veganismus ((und Vegetarismus)) ist breit, von Verständnis zu einem Gefühl persönlicher Angegriffenheit. Hier also sinngemäß ein paar der (Standart-)Reaktionen, die ich in einigen Monaten Veganismus so bekommen habe, mit bitte zur Erweiterung.
-„Also ich esse ja auch kaum Fleisch, wirklich nur selten, ich bin fast ein Vegetarier!" Positivste Reaktion, die ich bisher bekommen habe, Person meistens fleischessend, offensichtlich mit schlechtem Untergefühl dabei.
-„Du weißt aber schon, das du dann Vitamin B12 nehmen musst?" Lustiger Weise ist das dann meistens auch alles, was die Person über Veganismus weiß.
-„Wie kannst du das bitte aushalten, ohne Fleisch und Milch?!" Selbsterklärend.
-„Du weißt schon, das du jetzt steeeeeerben wirst?" Sehr sinngemäß, selbsterklärend.
-Geht weg
Das fällt mir aber selbst als (Noch-)Nicht-Veganer oft auf. Die hauen sich dann zwei mal am Tag fette Wurstbrote und Mettbrötchen rein, aber glauben sie konsumieren kaum Fleisch. Keine Ahnung woher diese kognitive Dissonanz kommt.
Weil für solche Menschen alles was weniger als ein 300g Entrecôte aufm Teller kein Fleisch ist.
Da ich ja auch zu der Sorte gehöre, versuche ich mal eine Erklärung: Viele Menschen ernähren sich privat, also wenn sie selbst einkaufen und kochen, anders als in der Öffentlichkeit, beim Ausgehen, in der Kantine.
Personen, die grundsätzlich Fleisch essen, greifen halt beim Bäcker zum Wurstbrötchen, weil es das übliche ist. Käsebrötchen ginge auch, aber vegan “gibt es ja gar nicht”.
Du siehst die Person immer mit Wurstbrötchen, aber aus ihrer Sicht ist das nur ein kleiner Teil ihrer Ernährung. Zu Hause hat sie einen Kilosack Kicherebsen, etwaa frisches Gemüse, aber kein Fleisch.
Wenn es gleichzeitig sättigend und halbwegs günstig sein soll, wird es in der Tat schon recht schwierig, besonders wenn es keinen Falafel-Laden um die Ecke gibt …
Wenn man auf unverarbeitete Lebensmittel schaut (die nicht bio sind), dann ist die vegane Ernährung die günstigste Ernährungsform.
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11740/publikationen/2023-05-10_texte_67-2023_towards_healthy_1.pdf S. 32 f…
https://doi.org/10.1016/S2542-5196(21)00251-5
Ja, aber hier gibt es ja um das Brötchen beim Bäcker. Und da ist vegan (wenn es überhaupt etwas gibt) nicht günstiger.
Brötchen sind in der Regel vegan? Was veganes Süßgebäck angeht kommt es sehr stark auf die Bäckerei an. Viele haben gar nichts, manche 1-2 Produkte und ein paar die eine größere Auswahl haben.
Habe hier Bezug auf belegte Brötchen genommen, um die es meiner Ansicht nach ging.
Aber auch Brötchen sind es nicht immer. Bei einem Bäcker in der Nähe ist in den meisten Honig enthalten. Ebenso im Brot. Haben das immerhin gut gekennzeichnet aber warum Honig ins Brötchen kommt weiß ich nicht.
Alles eine Frage der Relation. Vor ein paar Jahren bin ich mal über einen Artikel gestolpert, dass der durchschnittliche Schnitzelkonsum in Brandenburg bei 5 Schnitzeln pro Person und Woche liegen soll.
D.h. es müssen zahlreiche Menschen in Brandenburg rumgeistern, die jeden Tag mehrere Schnitzel essen.