Aus der gleichen Reihe wie das imaginäre Fleischverbot: Das Einfamilienhausverbot.
Natürlich hat niemand ein solches Verbot gefordert. Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter, nicht, als er sich vor einigen Jahren skeptisch über die Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Zeiten von Wohnungsnot, Ressourcenknappheit und Zersiedelung äußerte.
Seitennotiz:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1415914/umfrage/anzahl-der-einfamilienhaeuser-in-deutschland-nach-bundeslaendern/
Fand ich interessant in welchen Bundesländern die Einfamilienhausquote hoch ist. Hätte ich so nicht geschätzt, mit NRW an der Spitze.
Letztendlich ist es aber vor allem verboten sich eine Zukunft vorzustellen die sich von der Gegenwart, oder noch schlimmer den 50er Jahren aus der Werbung, unterscheidet. Auf keinen Fall darf diese Zukunftsvorstellung gut für Alle, statt großartig für eine Handvoll sein.
Die Statistik ist nur mit Account einsehbar, aber wenn es nur um die Anzahl geht, ist es nicht so verwunderlich, dass da das bevölkerungsreichste Bundesland vorne liegt. Aufschlussreicher wäre das Verhältnis zur Einwohnerzahl.
EFHs sind schlecht für alle, selbst für die die dort wohnen. Es ist schlicht ein Scam.
Das halte ich für ne sehr gewagte These. Würdest du das weiter ausführen?
Was @Anekdoteles damit meint, ist, dass Besitzer von Einfamilienhäusern nicht so „frei“ sind, wie es immer dargestellt wird: Oftmals wird so argumentiert (sinngemäß) „Bau doch selber, dann kannst du machen was und wie du es willst!“. Dies bezieht sich meistens darauf, dass man, wenn man zur Miete wohnt, sich mit den Gegebenheiten (z.B. Ausstattung) in der Mietwohnung arrangieren muss.
Wenn man aber im Geltungsbereich eines Bebauungsplans baut, dann muss man sich hier teilweise schon sehr unterordnen - man kann eben nicht das machen, was man will. So kann z.B. die Dachform, die Höhe und Neigung des Daches, die Art und Farbe der Dacheindeckung, die Länge des Gebäudes, die Anzahl der (baurechtlichen) Geschosse, das Material und die Farbgebung der Wände, die Farbe der Fenster, z.T. sogar die Gestaltung des Gartens usw. festgelegt sein. Der Spielraum, der einem da bleibt, ist i.d.R. dann nicht besonders groß.
Anders gesagt: Man darf sich an dem Ort ein Haus bauen, aber es muß dann so und so aussehen, und der Vorgarten hat Rasen zu sein. Sonntags Rasen mähen wird sicherlich auch schwierig. Und all dies widerspricht dann der Annahme, dass man, wenn man selber baut, es so machen kann, wie man möchte. Daher kann man Einfamilienhäuser auch als Scam sehen.
Naja das stimmt zwar alles, aber du bist trotzdem “freier” als in jeder anderen Art von Wohnraum. Meine Kollegin wartet jetzt seit 3 Jahren auf eine neue Tür für ihre Eigentumswohnung (noch nicht völlig hin, schließt aber schlecht), weil die Eigentümergemeinschaft dann gerne alle Wohnungstüren einheitlich tauschen wollte, sich aber lange nicht auf eine einigen konnte.
Ich wohne zur Miete, nehme das in Kauf, aber wenn Eigentum, dann würde ich nur ein freistehendes Haus wollen. Alles dazwischen ist für mich das schlechteste aus beide Welten.