• Mahlzeit@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    10
    arrow-down
    1
    ·
    edit-2
    7 months ago

    Anderer Take:

    Weil das Bewohnerparken so billig ist, kann für Privatstellplätze nicht viel mehr verlangt werden. Das subventionierte Angebot zieht die Preise runter.

    Aber das bekommen die Autofahrer nicht geschenkt. Der Parkplatz ist für die Anwohner. Man muss eine Wohnung kaufen oder mieten, um Anrecht darauf zu haben. Also bezahlt man dieses Anrecht auch mit. Das Geld geht also an die Wohnungseigentümer, sofern sie vermieten oder verkaufen.

    Was die bekommen, dürfte auch noch eine Ecke mehr sein. Die subventionierten Parkplätze drücken vielleicht den Marktpreis in der Gegend, aber um von den Stellplätzen dort zu profitieren, braucht man auch erst mal eine Wohnung (oder Büro, etc.) dort.

    Übrigens müssen in fast allen Orten in Deutschland, für jede neu gebaute Wohnung Parkplätze mitgebaut werden. Autoverkehr wird also über Wohnungskosten quersubventioniert.

    ETA: Wer eine Wohnung kauft, hat die Parkplätze in der Nähe schon mitgezahlt. Finanziell profitiert der Eigentümer nur von neuen Parkplätzen.

    • Jagermo@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      7
      ·
      edit-2
      7 months ago

      Übrigens müssen in fast allen Orten in Deutschland, für jede neu gebaute Wohnung Parkplätze mitgebaut werden. Autoverkehr wird also über Wohnungskosten quersubventioniert.

      Was in München zum Wohnungsmangel beiträgt. Unternehmer wollte Wohnhaus bauen, hätte dazu aber dreigestöckige Tiefgarage bauen müssen, obwohl ums Eck mehrstöckiges Parkhaus ist. Also baut er ein Hotel, da braucht er ~~ null~~ sieben Stellplätze. Die Regel muss dringend weg.

      • Tiptopit@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        9
        ·
        7 months ago

        Das mit den null Stellplätzen fürs Hotel kann ich mir nicht vorstellen. Es können prinzipiell weniger als für ein Wohnhaus sein, die man dann auch eher ablöst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass München keine Nachweise für Parkplatzabwicklung bei Hotels verlangt.

        • Jagermo@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          4
          ·
          edit-2
          7 months ago

          Du hast recht, er braucht insgesamt 7. Vom Bauherrn (also mit etwas Skepsis) im Interview:

          Wie und wann entscheidet sich, ob aus dem “Dönerhaus” Wohnraum oder Gewerbefläche wird? Mir persönlich wäre Wohnraum lieber. Sehen Sie die Wände an (zeigt auf die Bilder in seinem Büro). Das sind alles Projekte der “biermeier bauwerte gmbh”. Zu 98 Prozent Wohnraum. Doch hier gibt es einen Haken.

          Nämlich? Der Parkplatzzwang. Wir müssten für jede Wohnung, die in dem neuen Haus entsteht, je einen Parkplatz nachweisen. Insgesamt wären das 12 bis 15. Und das ginge nur, wenn wir eine Parkgarage in die Tiefe bauen. Auf so enger Grundfläche eine Parkgarage zu bauen, ist aber nicht einfach. Es müsste eine vollautomatische Aufzuganlage für Pkw sein

          Zweiter Artikel (liest sich wie Werbung, uch, lokalpresse)

          Nun entsteht hier ein modernes Aparthotel mit 30 vollausgestatteten Wohnungen samt Nasszelle, Küchennische und Empfang. So müssen auf dem recht kleinen Grundstück “nur” sieben Parkplätze mit Auto-Aufzug in zwei Tiefgeschossen nachgewiesen werden.

          • Tiptopit@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            2
            ·
            7 months ago

            Kann man ganz zugänglich in der Stellplatzsatzung nachlesen: https://stadt.muenchen.de/rathaus/stadtrecht/vorschrift/926.pdf

            Pro Wohnung ein Stellplatz, beim Hotel ein Stellplatz je 2 Zimmer plus ggf. was für das Restaurant. Auf den ersten Blick können nur für nicht Wohnnutzung Stellplätze abgelöst werden, heißt die 7 können auch geringer als der Bedarf sein.

            Es gibt aber auch die Möglichkeit Stellplätze zu reduzieren, wenn man ein Missverhältnis zum tatsächlichen Bedarf feststellt, z.B. durch ÖPNV-Anbindung, Anbieten von Car-Sharing oder Fahrraderschließung, da bräuchte man dann aber ein Verkehrsgutachten, was man sich so einfach sparen kann.

            • muelltonne@feddit.de
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              2
              ·
              7 months ago

              Achtung, hier werden wunderbare Nebelkerzen geworfen:

              Die notwendigen Stellplätze sind grundsätzlich auf dem Baugrundstück oder nach Maßgaben des Art. 47 Abs. 3 Nr. 2 BayBO auf einem Grundstück in Nähe des Baugrundstücks herzustellen.

              Sprich: Wenn da wirklich ein Parkhaus direkt in der Nähe ist, dann ist es dem Bauherren problemlos möglich, dass er dem Parkhausbetreiber ein paar Stellplätze abkauft und keine Tiefgarage bauen muss.

              • Tiptopit@feddit.de
                link
                fedilink
                Deutsch
                arrow-up
                1
                ·
                7 months ago

                Gute Idee, aber ich würde anzweifeln, dass das so ohne weiteres möglich ist. Parkhäuser dienen ja auch entweder dem Zweck notwendige Parkplätze nach Satzung herzustellen oder sind anderweitig profitorientiert angelegt, sodass sich da ein Teilverkauf von ein paar Plätzen nicht rechnen wird. Außerdem müsste man wahrscheinlich irgendwie sicherstellen, dass die Plätze für die geplante Nutzungsdauer des Hauses zur Verfügung stehen, was schwierig bis unmöglich sein dürfte.