• vanZuider@feddit.de
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    1 year ago

    Wohl eher, weil es nur drei wirklich legale Drogen gibt, nämlich Alkohol, Koffein und Nikotin; Alkohol beeinträchtigt halt zu sehr negativ, als dass der noch erlaubt wäre.

    Auch wenn andere Drogen legal wären, würde ihre Wirkung während der Arbeitszeit wahrscheinlich als zu disruptiv angesehen, ähnlich dem Alkohol.

    Ob Raucherpausen als Arbeitszeit gerechnet werden oder nicht war nicht mein Thema; du kriegst halt auch Probleme wenn du ausstempelst, ein Bier trinkst, und dann wieder einstempelst.

    Ich persönlich halte nichts davon, Substanzen so zur Selbstoptimierung zu nutzen.

    Ich versuche persönlich auch weitgehend ohne auszukommen, aber das ist meine persönliche Entscheidung. Anderen Leuten zu sagen, sie sollten ohne Substanzen auskommen, ist für mich zu sehr ein Slippery Slope zu “keine Medikamente für psychisch Kranke; die faulen Säcke sollen sich halt zusammenreißen”.

    Hier geht es also rein um soziales Setting. Oder? Und dort denke ich persönlich ist Cannabis die bessere Wahl. Aber das soll jeder selbst entscheiden.

    Für mich persönlich nicht. Ich bin mit Cannabis gerade in sozialen Situationen total unbrauchbar. Aber ja, das soll jeder selbst entscheiden. Drum bin ich auch für eine Legalisierung von Cannabis, obwohl ich persönlich mit dem Verbot gut leben kann. Ich verstehe einfach nicht, warum einige Leute meinen, eine strengere Regulierung von Alkohol und Tabak zu fordern, nur weil sie persönlich nichts damit anfangen können. Wie kriegt man diesen Doppeldenk hin, vom Staat mit dem eigenen Konsum in Ruhe gelassen werden zu wollen, aber gleichzeitig soll der Staat sich in den Konsum anderer Menschen einmischen?

    • Laser@feddit.de
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      1 year ago

      Auch wenn andere Drogen legal wären, würde ihre Wirkung während der Arbeitszeit wahrscheinlich als zu disruptiv angesehen, ähnlich dem Alkohol

      Khat z.B. wäre da aus meiner Sicht kein großes Problem. Streng genommen gibt es auch Menschen, die ganz legal auf Amphetamin / Speed arbeiten.

      Ich versuche persönlich auch weitgehend ohne auszukommen, aber das ist meine persönliche Entscheidung. Anderen Leuten zu sagen, sie sollten ohne Substanzen auskommen, ist für mich zu sehr ein Slippery Slope zu “keine Medikamente für psychisch Kranke; die faulen Säcke sollen sich halt zusammenreißen”.

      Nur gut, dass das niemand in diesem Thread getan hat. Davon abgesehen gibt es wohl Unterschiede zwischen Selbstmedikation und einer geregelten Einnahme…

      Ich verstehe einfach nicht, warum einige Leute meinen, eine strengere Regulierung von Alkohol und Tabak zu fordern, nur weil sie persönlich nichts damit anfangen können. Wie kriegt man diesen Doppeldenk hin, vom Staat mit dem eigenen Konsum in Ruhe gelassen werden zu wollen, aber gleichzeitig soll der Staat sich in den Konsum anderer Menschen einmischen?

      Den vermeintlichen mentalen Spagat konstruierst aus meiner Sicht du; die Stimmen hier zur Verschärfung der Gesetze beziehen sich auf die Abgabe, nicht den Konsum, und fordern ungefähr auch das, was Suchtexperten seit Jahren fordern. Davon abgesehen habe zumindest ich das hier nicht getan.

      • vanZuider@feddit.de
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        1 year ago

        die Stimmen hier zur Verschärfung der Gesetze beziehen sich auf die Abgabe, nicht den Konsum,

        Bei Cannabis ist streng genommen auch nur die Abgabe illegal, nicht der Konsum. Aber für möglichst sicheren Konsum ist halt eine legale und unkomplizierte Abgabe essenziell.

        und fordern ungefähr auch das, was Suchtexperten seit Jahren fordern.

        Das mag jetzt kontrovers sein, gerade in der hiesigen Bubble, wo “hört auf die Experten” in Sachen Klima und Corona als selbstverständliche Wahrheit gesehen wird, aber ich finde, in der Drogenpolitik sollten wir nicht auf die Suchtexperten hören. Die sind aufgrund ihres Berufes befangen, Drogenkonsum als problematisch zu sehen.

        Streng genommen gibt es auch Menschen, die ganz legal auf Amphetamin / Speed arbeiten.

        …was gesellschaftlich immer noch ein gewisses Stigma trägt, weshalb diese Menschen oftmals viele Hürden überspringen müssen, bis sie ausnahmsweise die Genehmigung dazu bekommen. Von da her gehe ich nicht davon aus, dass Amphetamin bei einer Legalisierung automatisch auch am Arbeitsplatz geduldet und normalisiert würde wie Kaffee, aber du hast Recht, das Potenzial für eine solche Normalisierung besteht. Ich dachte jetzt vor allem an Cannabis, was wohl auf Arbeit ähnlich negativ gesehen würde wie Alkohol, auch wenn es legal wäre.

        Davon abgesehen gibt es wohl Unterschiede zwischen Selbstmedikation und einer geregelten Einnahme…

        Dieser Unterschied ist eben ein Aspekt des derzeitigen gesellschaftlichen Umgangs mit psychoaktiven Substanzen, den ich grundsätzlich ablehne. Warum soll der Federstrich eines Halbgottes in Weiß den Unterschied zwischen legaler Medikation und verwerflichem Drogenkonsum machen?