Vorstandschefs schimpfen gerne über die Politik. Über ihr eigenes Versagen sprechen sie eher ungern. Dabei ist die Mittelmäßigkeit in vielen Chefetagen längst ein Risiko für den Standort Deutschland.

Das Wehklagen über den Standort Deutschland gehört seit Monaten zum Standardelement der Reden von Unternehmensführern: Die Energiepreise zu hoch, die Bürokratie überbordend, die Politiker unfähig. Nur über eines sprechen sie eher ungern: ihre eigenen Fehler. Es ist schließlich immer einfacher, Probleme mit “den Umständen” zu begründen. Die Politik aber ist nicht das einzige Standortrisiko, auch viele Konzernlenker in Deutschland gehören dazu: Sie verschlafen die E-Mobilität, stürzen sich in riskante Übernahmen oder setzten viel zu lange auf russisches Gas, statt ihre Lieferanten zu diversifizieren. Ist womöglich das Versagen in den Chefetagen der wahre Grund für Deutschlands Abstieg?

[…]

  • MrMakabar@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    4
    ·
    6 months ago

    Wir brauchen in Deutschland sehr dringend aktivistische Investoren, welche den Boys Club mal aufmischen. Allerdings hat die SZ auch recht, dass man einfacher gegen schlechtes Managment klagen können sollte. Ich verstehe echt nicht wie Brudermöller noch bei BASF sitzt. Der Herr hat es mit Russland vergeigt, Wintershall Dea wird verkauft, nachdem es massiv Verluste gemacht hat und man investiert massiv in China, da man anscheint in Russland noch nicht genug verloren hat. Damit hat er trotz Inflation die Hälfte des Wertes der BASF zerstört. Solche Manager gehören gefeuert.

    Ähnlich sieht es aus bei deutschen Versicherern. Wer Benko noch Geld in den Rachen schießt als er halb Pleite ist, gehört gefeuert.