Die Bundestagswahl ist durch den Politikwechsel der Unionsparteien in der letzten Sitzungswoche unter völlig neue Vorzeichen getreten. Damit tritt die seit langem latente prinzipielle Veränderung des politischen Systems der Bundesrepublik in eine neue Phase. Wie lässt sich diese Veränderung der Lage beschreiben und was folgt aus ihr?
Die Bildung neuer parlamentarischer Mehrheiten ist in der parlamentarischen Demokratie ein konstitutiver Vorgang. Sie manifestiert, mögen die Beteiligten es auch gelegentlich bestreiten, den Willen zu gemeinsamer politischer Gestaltungsmacht in der Definition von Agenda, Zielen und Mitteln. Der einmal erfolgreiche, einmal gescheiterte Versuch der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages, eine Mehrheit unter Einschluss der AfD zu bilden, verändert die parlamentarische Demokratie der Bundesrepublik deswegen von Grund auf.
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Man sieht, dass sich den Umfragen nach dem Merz-Aktionismus fast nichts geändert hat. Daraus schließe ich, dass sich nichts fundamental geändert hat. Es wurde nur eine Veränderung offensichtlich, die vorher schon da und auch unter den Wählern gefestigt war. Die politische Debatte ist zu einem festgefahrenen Stellungskrieg geworden.
Lustige These aber halt Was-wäre-wenn. Es würde Druck auf die Union aufbauen, der aber halt auch nach hinten losgehen kann, denn Rechts (Union+AfD) hat die Mehrheit.