Ausländische Unternehmen beurteilen Deutschland immer kritischer. Sorgen macht die politische Stabilität. Einige denken über einen Wegzug nach.

Krieg in der Ukraine, eine immer realistischere Regierungsbeteiligung der AfD bei den kommenden Wahlen, Streit in der Ampel-Koalition und eine schwache Konjunktur: Deutschland sieht sich 2024 mit einer Reihe von Krisen konfrontiert. Nicht nur im Inland ist die Lage angespannt. Auch Investoren aus dem Ausland blicken gespannt auf die Entwicklungen. Zweifel an der politischen Stabilität des Landes werden laut.

Nur noch 58 Prozent der Finanzchefs von Tochterunternehmen ausländischer Konzerne zählen Deutschland noch zu den fünf stabilsten europäischen Ländern. Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vor, deren Ergebnisse das Handelsblatt zuerst veröffentlicht hat.

[…]

  • taladar@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    33
    ·
    9 months ago

    Besonders schlecht schneidet Deutschland bei der digitalen Infrastruktur ab. Nur elf Prozent glauben, Deutschland gehöre zu den besten fünf in Europa.

    Das sollte die eigentliche Headline sein. 11% der Unternehmen sind inkompetent genug zu glaube Deutschland hätte eine der besten fünf digitalen Infrastrukturen in Europa?

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      10
      ·
      9 months ago

      Naja, wenn man in Frankfurt direkt an den Hauptknoten angeschlossen ist, passt das denke schon ganz gut. Du darfst deinen Mitarbeitern aus dem Dorf eine Autostunde entfernt nur kein Home Office erlauben.

    • zaphod@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      3
      ·
      9 months ago

      Kommt auf die Branche an, wenn man wenig mit Behörden zu tun hat, dann geht es eigentlich.

  • PreppaWuzz
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    32
    ·
    9 months ago

    Das ist wieder nur Jammern auf hohem Niveau. Als ob es in Italien, Frankreich, Polen und halb Ost-Europa besser wäre. Da stehen genauso die Rechten in den Startlöchern oder sind sogar schon da.

    Das einzige was ich nachvollziehen kann, ist die fehlende klare Linie für die Zukunft, aber das liegt nicht daran, dass es keine gäbe, sondern in erster Linie an den Hohlblöcken der FDP mit Ihrer völlig unnötigen Verhinderungshaltung, und am Ende natürlich an der haltungslosen SPD, die als Hauptpartner in der Koalition nicht den Arsch in der Hose hat, auch mal auf den Tisch zu hauen und die notwendigen Dinge durchzusetzen.

    • taladar@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      17
      ·
      9 months ago

      In erster Linie ist die fehlende klare Linie für die Zukunft schuld der CDU die hier den Großteil der letzten 40 Jahre regiert hat und somit für so Dinge wie fehlende Digitalisierung und ewigen Erhalt der alten Industrien hauptverantwortlich ist.

      • PreppaWuzz
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        5
        ·
        9 months ago

        Sehe ich nicht so. Die Versäumnisse der letzten 20 Jahre CDU-Regierungen sind ein Grund für die beschissene Lage in vielen Belangen des öffentlichen Lebens, aber sie können kein Grund sein für eine klare Linie für die Zukunft.

        Die klare Linie kann man trotzdem haben, bzw. sie muss sogar klarer sein je beschissener die aktuelle Lage ist, genau um aus dem Loch der Probleme der Vergangenheit wieder rauszukommen.

        Ob man diese Linie einhält, ist dann wieder was anderes, das wird die Zukunft zeigen. Nur aktuell steht die FDP immer mit der Schere bereit, um den roten Faden, den andere aufspannen wollen, so schnell wie möglich zu zerschneiden. Und IMO noch nicht mal zum Vorteil der FDP und deren vermuteter Klientel. Das ist das perfide daran.

        • taladar@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          3
          ·
          9 months ago

          Das Problem ist halt dass die klare Linie die wir heute bräuchten um das alles wieder wett zu machen was die CDU versäumt hat so weit von Ist-Zustand entfernt ist dass viele Teile der Bevölkerung mit einer solch raschen Änderung starke Probleme haben, selbst diejenigen die erkennen dass der Ist-Zustand unhaltbar ist, was bei weitem nicht alle sind.

          Die FDP ist sicherlich ebenfalls ein großes Problem für eine klare Linie, da stimme ich zu, aber die FDP ist halt nur einer der Hauptgründe warum wir das Problem nicht lösen können, nicht die Ursache dafür dass es ursprünglich entstanden ist.

          • PreppaWuzz
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            2
            ·
            9 months ago

            Das Problem ist halt dass die klare Linie die wir heute bräuchten um das alles wieder wett zu machen was die CDU versäumt hat so weit von Ist-Zustand entfernt ist dass viele Teile der Bevölkerung mit einer solch raschen Änderung starke Probleme haben

            Da hast Du recht, das ist aktuell ein riesiges Problem. Das wird aber auch u.A. dadurch verstärkt, dass einige es explizit drauf anlegen, die Menschen zu verunsichern, auch aus Regierungskreisen. Zu klaren Linei gehört daher auch dazu, die gewünschten Dinge zu kommunizieren und zu versuchen die ganzen Urban Legends aufzuklären. Das ist sicherlich kein einfaches Thema und man wird nicht jeden erreichen können, es wäre aber schonmal ein riesen Fortschritt wenn wenigstens die Regierung sichtbar an einem Strang zieht.

    • Haven5341@feddit.deOP
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      9
      arrow-down
      2
      ·
      edit-2
      9 months ago

      Als ob es in Italien, Frankreich, Polen und halb Ost-Europa besser wär

      Zumindest für Afrika-stämmige sind Deutschland und Österreich wohl die schlimmsten Länder in Europa. Danach ist erst mal Pause. Polen schneidet da i.ü. am besten ab.

      Tagesschau: Umfrage in EU-Staaten Problem des Rassismus in Deutschland am größten

      Quelle des Artikels bei der Tagesschau:

      EU Agency for fundamental rights: Being Black in the EU – Experiences of people of African descent

      Das sind halt die Ergebnisse im realen Leben.

      • PreppaWuzz
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        6
        ·
        9 months ago

        Gut, 124 Seiten ist mir jetzt etwas viel zum durchlesen und ich bin auch kein Statistiker, muss ich mich wohl auf die Zusammenfassung verlassen.

        Ich tue mir aber etwas schwer damit, dass wir in Deutschland so viel schlechter dastehen sollen, wenn ich mir anschaue, was in Dänemark abgeht, oder in Italien.

        Das macht es natürlich nicht besser, jegliche Art von Rassismus ist scheiße. Mir gehen aber die ganze Weltuntergangs-Clickbait-Artikel auf den Senkel, als ob wir nix besseres zu tun haben, als ständig nur aufzuzeigen wie Scheiße wir selbst sind und wie toll es anderswo angeblich läuft.

  • viking@infosec.pub
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    17
    arrow-down
    1
    ·
    9 months ago

    Arbeite selbst im Ausland und kann dem ganzen beipflichten, Deutschland ist aktuell dauernd mit einer kaputten oder schlecht gewarteten Infrastruktur, grotesken Politikern und andauernden Streiks in den Medien.

    Das Image von deutscher Qualität und Tugend fällt so langsam völlig auseinander.

    • DrunkenPirate@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      7
      ·
      9 months ago

      Das Einzige, dass mich zuversichtlich stimmt, ist, dass es in anderen Ländern auch nicht besser aussieht mit Politikern, Infrastruktur, Digitalisierung und Streiks ( ja auch in den USA, aber nicht in China)

      Nennt mir ein Land wo das alles gut läuft mit mehr als 50 Mill EW

    • Anekdoteles@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      3
      ·
      9 months ago

      Arbeite selbst im Ausland

      Wie ist dir der Absprung gelungen? Würde auch gerne weg. Mindestens für eine Zeit.

      • viking@infosec.pub
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        9 months ago

        Bin schon vor fast 20 Jahren weg, hab mich einfach erstmal nach Luxemburg beworben und einen Job gekriegt, und dann alle paar Jahre immer weiter weg, quer durch Europa, dann nach Afrika und zuletzt schon seit 6 Jahren in Asien. Im April geht’s ins 10. Land, wird irgendwie immer einfacher inzwischen.

  • Haven5341@feddit.deOP
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    14
    ·
    edit-2
    9 months ago

    Der Ursprungsartikel im Handelsblatt, auf den hier Bezug genommen wird, steckt leider hinter einer Paywall. Vielleicht hat ja einer von euch eine befreite Version.

    Edit:

    Die Studienautoren empfehlen der Politik, Bürokratie abzubauen und die Verwaltung zu digitalisieren. Zudem sollten Genehmigungen für Ansiedlungen und Erweiterungen schneller bearbeitet werden. Im Bereich der Zuwanderung seien 500.000 qualifizierte Fachkräfte jährlich nötig, schätzt die KPMG. Nötig seien außerdem Investitionen in Zukunftstechnologien, Klimaschutz, Digitalisierung sowie Techniken rund um die digitale Sicherheit.

    LOL. Verwaltung digitalisieren … Nachdem wir gerade erfahren haben, dass z.B. NRWs Justiz die Akten nur in Papierform vorliegen hat. Im Jahr 2024. Das muss man sich einfach mal vorstellen. Da wird auch in 2030 noch gefaxt. /s

    Und Zuwanderung? Mit den Nazis in den Startlöchern? Es gab letztens einen Bericht über potentielle Zuwanderer im Gesundheitsbereich. Die hatten nicht zuerst nach Gehalt oder ähnlichem gefragt. An vorderster Stelle waren Fragen nach dem Rassismus in diesem Land.

    Ich habe den Artikel jetzt nicht mehr gefunden aber es gibt ja genug andere:

    Wegen AfD-Stimmung: Wichtige Arbeiter aus Ausland wollen nicht mehr nach Deutschland kommen (MSN)

    Hohe Unzufriedenheit bei philippinischen Pflegekräften in Deutschland

    Rassismus und Rechtsruck: Philippinische Pflegekräfte wollen nicht mehr nach Deutschland

    Wie die AfD ausländische Fachkräfte abschreckt

    usw. usf.

    Währenddessen schwadroniert Fritz der Schreckliche von Sozialtourismus.