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      5 months ago

      Artikel von 2002 (sehr lang): https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/25426/die-entwicklung-des-rechtsextremismus-in-ost-und-westdeutschland/

      Demgegenüber waren in der DDR Organisationen aus diesem politischen Lager ebenso verboten wie alle anderen nicht politisch mit dem SED-System konform gehenden Vereinigungen. Dies verhinderte allerdings nicht, dass sich informell rechtsextremistische Klein-Organisationen herausbildeten oder es zu entsprechenden politisch motivierten Vorfällen kam.

      Nazi Strukturen existierten im Osten schlicht nicht (offen) und wurden von NPD, DVU und anderen West Nazis aufgebaut um das Wählerpotential abzuschöpfen. Das hat tatsächlich am Anfang nicht so gut geklappt, dennoch wurden Saaten gesäht und bestehende gewässert.

      https://www.mdr.de/geschichte/zeitgeschichte-gegenwart/politik-gesellschaft/npd-osten-rechtsextremismus-nsu-100.html

      Nach einer Umfrage des Ost-Berliner “Zentralinstituts für Jugendforschung” tendieren rund zwei Prozent der ostdeutschen Jugendlichen nach rechtsaußen, in Großstädten wie Berlin und Leipzig sogar bis zu sechs Prozent.

      Kein Wunder, dass sich rechtsextreme Führungsfiguren aus dem Westen sofort nach dem Mauerfall auf den Weg in den Osten machen und auch auf den Montagsdemonstrationen in Leipzig auftauchen.

      Dazu kommt damals wie heute:

      https://www.berliner-zeitung.de/open-source/wie-der-osten-zum-sprungbrett-fuer-politiker-aus-dem-westen-wurde-li.207205

      Überhaupt ist die AfD ein Paradebeispiel für die Instrumentalisierung des Ostens: Die westdeutschen Parteigranden Gauland, Storch, Höcke und ehemals Kalbitz traten allesamt in ostdeutschen Wahlkreisen an. Wahrgenommen wird die AfD vor allem als eine in Ostdeutschland erfolgreiche Partei, die sogar Slogans aus der Wendezeit („Wir sind das Volk!“) zu instrumentalisieren versucht und sich als „Stimme des Ostens“ verkaufen will. Dabei ist die AfD tief westdeutsch geführt.

      Wenn du in deinem Wahlkreis nur ein paar Idioten hast sie sich abgehängt fühlen (und die gab es im Osten schon immer), dann kannst du die viel ergiebiger mit Bauernfänger Sprüchen rumkriegen.

      Allerdings auch:

      Scholz nahm mit seiner Kandidatur einer jungen, ostdeutschen Bewerberin die Chance auf den Einzug in den Bundestag.

      Annalena Baerbock, geboren in Hannover, trat mehrfach im selben Potsdamer Wahlkreis wie Scholz an

      Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist hierfür ein Beispiel. Als er 2009 ein Bundestagsmandat anstrebte, wurde der aus NRW stammende Politiker kurzerhand Mitglied der SPD in der kleinen Gemeinde Kirchmöser in Brandenburg. Und trat als Kandidat des Wahlkreises 60 zur Bundestagswahl an.

      Die Brandenburger CDU hat aktuell vier Bundestagsabgeordnete – zwei stammen aus dem Westen.

      Sind nicht nur faschos, sondern ein allgemeines Strukturproblem, was schon zu lange so getrieben wird (sicherlich passiert das auch im Westen mit kleineren Kommunen) und man so auch in anderen Bereichen wiederfindet (Wohnungen und Firmen wurden von reichen westdeutschen billig gekauft, zb.)

      Das schlimme ist, dass die verbitterten Leute dort das mit sich machen lassen. Ich habe ein Problem damit, “die Ossis” immer pauschal als rechts abzutun, genauso habe ich aber auch ein Problem mit der ständigen und willentlichen Opferrolle, die diese nur all zu gerne einnehmen.