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    5 days ago

    Dein Nachbar fährt mit dem SUV zur Arbeit, verbrennt dabei täglich 10L Diesel und zahlt für den CO2-Ausstoß, du fährst Fahrrad und zahlst nichts, am Ende bekommt ihr beide einen Pauschalbetrag zurück. Dein Nachbar hatte Kosten, die verrechnen sich mit der Rückerstattung und er ist insgesamt etwas weniger im Minus als ohne die Rückerstattung, du hattest keine Kosten und bist im Plus, die Rückerstattung ist für dich komplett Gewinn. Beim SPD-Modell würdest du jetzt anhand deines Einkommens eventuell etwas mehr oder weniger bekommen.

    Die Umverteilung ist von klimaschädlichem Verhalten zu nicht-klimaschädlichem Verhalten. Unter der Annahme, dass reiche Leute sich klimaschädlicher verhalten ist das eine Umverteilung von Reich zu Arm.

    • SapphireSphinx@feddit.org
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      5 days ago

      Ja, sorry. Mir erschließt sich einfach nicht warum man den Chefarzt in Zeiten knapper Kassen überhaupt entlasten muss. Dann lieber unten mehr und der Chefarzt bekommt nichts.

      • FooBarrington@lemmy.world
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        5 days ago

        Du ignorierst, dass das Bemessen und Planen der Verteilung ebenfalls Kosten mit sich bringt. Ich würde dir zustimmen, wenn dadurch mehr Geld bei denen unten ankäme, aber es kann ebenfalls sein dass sogar weniger Geld ankommt, weil der Overhead höher ist. Das ist eine Frage, die du nicht anhand von Prinzipien entscheiden solltest, sondern anhand von Resultaten.

      • zaphod@sopuli.xyz
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        5 days ago

        Weil es keine Entlastung ist, es ist eine Umverteilung anhand des persönlichen CO2-Fußabdrucks.

      • maiskanzler@feddit.nl
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        5 days ago

        Naja der Chefarzt bekommt eh nicht so viel davon ab, wie jemand ganz unten. Beim Höchststeuersatz schrumpfen diese 300€ Brutto auf etwas über die Hälfte in Netto.

        Zudem kommt noch der oben erwähnte Effekt hinzu. Der Chefarzt verbrät das komplette Geld und mehr für seinen Lebensstil, der durch den steigenden CO2-Preis auch noch teurer geworden ist. Der Stadtbewohner im Niedriglohnsektor wiederum freut sich, dass nach dem Deutschlandticket noch reichlich Geld übergeblieben ist. Außerdem ist der Lebensstil im Mehrfamilienhaus, mit ÖPNV-Pendelei und mit lokaleren Urlauben weniger CO2-intensiv und hat sich dadurch vergleichsweise wenig verteuert.

        Du hast recht, es ist kein besonders scharfes Schwert und der Effekt ist nicht riesig. Aber 300€ sind für jemanden im Niedriglohnsektor im Alltag wertvoller und machen einen deutlichen Unterschied. Jemand im oberen Segment merkt die 150 ~ 200€ Unterschied in seinem Lebensstil kaum. Derjenige oder diejenige merkt aber den CO2-Preis und hat Anreize den Lebensstil anzupassen. Ein Teil der Luxusausgaben fließt durch den CO2-Preis als Klimageld nach unten. Tadaa - zwei Fliegen mit einer Klappe und weder musste man einem Teil der Gesellschaft ganz direkt und schwarz auf weiß Geld “wegnehmen”, noch musste man CO2-lastigen Luxus komplett verbieten oder à la Planwirtschaft das Angebot kontrollieren und stark reglementieren.

        Es setzt eben die richtigen Anreize und erledigt dabei zwei wichtige Aufgaben auf einmal.

      • einkorn@feddit.org
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        5 days ago

        Ich denke, du solltest den Blickwinkel etwas ändern: Sieh es als dein persönliches CO2 Budget.

        Jede Person bekommt dasselbe und kann es sich frei einteilen. Leute, die sparsam leben, haben am Ende des Monats Budget übrig und können es frei verwenden. Leute, die es aufbrauchen oder überziehen, müssen aus ihren privaten Mitteln drauflegen. Es ist einerseits sichergestellt, dass alle Menschen gleich behandelt werden und andererseits bezahlen die, die meinen sich mehr nehmen zu müssen, einen Preis.

        Im nächsten Schritt kann man dann nämlich bestimmte Güter und Dienstleistungen mehr oder weniger besteuern. Du kaufst ein dickes SUV mit hohem Verbrauch? Die Kfz-Steuer dafür ist signifikant höher, als die für einen sparsamen Kleinwagen. Reisen mit Bus und Bahn werden weniger besteuert als Flugreisen. Und so weiter …