E-Scooter-Fahrer ignorieren vergleichsweise häufig rote Ampeln. Das hat eine Untersuchung des ADAC in München, Berlin, Hamburg, Köln und Leipzig ergeben. Insgesamt zählten die Tester gut 2.800 Rotlichtverstöße. Unter den E-Scooter-Fahrern ignorierten demnach 14 Prozent rote Ampeln, bei den Fußgängern waren es 13 Prozent, bei Radfahrern rund 8 Prozent und bei Autofahrern etwas mehr als ein Prozent. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden hierzulande im Jahr 2023 rund 10.000 Menschen in Folge von Rotlichtverstößen verletzt oder starben.
Klar ist es grundsätzlich falsch, andere in Gefahr zu bringen (oder sich selbst, wenn andere daran beteiligt sind). Das hat auch nichts damit zu tun, ob die Daten jetzt besser aufgeschlüsselt sind, oder nicht. Worauf ich damit hinaus wollte ist, dass wenn man einen Sachverhalt erläutert, in dem man untersucht, welche relativen Anteile die Verkehrsmittel an den Regelverstößen haben, es wenig Sinn macht, absolute Zahlen zu den verletzten gegenüber zu stellen.
Und in welchem Satz habe ich denn erwähnt, dass mir die Sicherheit von anderen nicht wichtig wäre? Ich plädierte auch nicht für das abschaffen von regeln, sondern für den idaho-stop, wie ich ja beschrieben habe
Bzw. um mal ein Beispiel zu nennen, wo ich persönlich regemäßig die regeln (die ich prinzipiell erstmal sinnvoll finde) ignoriere: Es ist 23 Uhr in einer mittelgroßen Stadt. An einer großen Straße. Ich schaue links und rechts und sehe weit und breit keine Autos. Also gehe ich bei rot über die fußgängerampel. In diesem fall wäre ich kein egoistischer arsch, oder? Wenn ich nicht aufpasse, oder warum auch immer im Verkehr bei rot über die straße Laufe, und ein PKW deshalb spontan bremsen oder ausweichen oder schlimmeres muss, macht mich das zum Arsch, klar, aber das hat nichts mit der roten Ampel zu tun. Das hätten ich auch 50 Meter weiter an der Straße ohne Ampel tun können
Oder anders gefragt: welchen Sinn siehst du denn in der Erwähnung der 10000 in dem Artikel Kontext? Waren das hauptsächlich Autofahrer? Waren das vielleicht alles Scooterfahrer? Wurden die von Autos umgenietet, oder haben die scooterfahrer Fußgänger umgenietet? Und wenn letzteres, sind die scooterfahrer oder die Fußgänger vor der Kollision eher bei rot gegangen/gefahren?
Die 10 000 suggerieren halt in Kombination mit dem hohen Anteil an scooterfahrenden an den Überschreitungen, dass z.b. scooterfahrer mit gleichem mindset wie die derzeitigen zu mehr Verletzungen im Straßenverkehr wegen ignorierens von roten Ampeln korrelieren (kann sein, muss aber nicht). Man kann aber letztendlich aus der Zahl nichts schließen, was einen Mehrwert hätte, der Mehrwert wird eben suggeriert und löst auch entsprechende Emotionen aus