Angenommen jemand fliegt nicht, meidet Fleisch, hat keine Kinder uns minimiert den eigenen CO2 Ausstoß so weit wie möglich. Was kann man noch tun um ggf mehr Impact zu haben? Politisch aktiv werden? Proteste? Algen züchten? :D
Die Frage ist ernst gemeint, ich würde gern irgendetwas tun, aber bin mir unsicher was jenseits der genannten Sachen etwas bringt.
Allgemein finde ich es zwar richtig und wichtig den eigenen CO2 Ausstoß soweit möglich zu verringern, hat aber im großen Ganzen nur einen relativ geringen Effekt. Politisch aktiv werden ist da schon deutlich effektiver, sei es protestieren oder sich in einer Partei oder einem Verein engagieren (und an allen Wahlen teilnehmen, egal wie klein). Auch einfaches teilen von Informationen über Social Media oder im Bekanntenkreis kann einen deutlich größeren Effekt auf das Klima haben als die weiter Verringerung des eigenen deinen Angaben nach eh schon relativ geringen CO2 Austoßes.
Nicht vergessen, der persönliche CO2 Fußabdruck wurde von BP erfunden um die Schuld von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.
der persönliche CO2 Fußabdruck wurde von BP erfunden um die Schuld von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.
Oh je. Da gab’s ja bei Reddit diesen lästigen Bot, der das auf jeden Post geantwortet hat in dem das böse Wort vorkam.
Ich habe den Eindruck, das Argument wurde von Leuten erfunden um von sich selber abzulenken und weiter verschmutzen zu können.
Jeder muss alles tun was er kann. Mit dem Finger auf andere zeigen (“Der da drüben ist doch viel schlimmer, und ehe der was tut mach’ ich erstmal garnix”) hilft nicht weiter.
Das macht @ColdFenix@discuss.tchncs.deja gar nicht. Der räumt ganz ohne Totschlagargument ein dass man erstmal selber alles tun soll, man aber bedenken muss, dass die großen Eminenten woanders sitzen und anders beeinflusst werden.
Finde ich durchaus legitim und gut.
Aber, um mal bei BP zu bleiben: wenn niemand mehr fliegt, Plastik vermeidet, Solarstrom kauft und keinen Verbrenner fährt, dann kann BP gar nix. Die großen Emittenten können doch nur deshalb groß emittieren weil sie Millionen kleine Kunden haben die ihren Dreck verbrauchen.
Nur ist eine vollständige Bürger getrieben Deindustrialisierung unwahrscheinlicher als ein sektorenweise Shift zu verantwortbaren Lösungen, oder?
Leider. So schiebt jeder so viel Verantwortung von sich, wie er kann.
Politisch aktiv werden schadet vermutlich nicht, ist aber nicht für jeden was. Spenden an bestimmte Projekte kann man natürlich auch immer, ist aber eine finanzielle Frage.
Du könntest schauen ob es bei dir in der Nähe Gruppen oder Projekte gibt, an denen du dich beteiligen kannst. Da gibt’s ja die unterschiedlichsten Sachen von Artenschutz, Bienenwiese, Foodsharing, Renaturierung, etc. Vielleicht findest du ja auch online wo tolle Ideen, die bereits wo erfolgreich umgesetzt wurden und könntest deiner Stadt/Gemeinde da Anregungen geben bzw. etwas davon selbst umsetzen.
Was kann man noch tun um ggf mehr Impact zu haben?
Lebensverkürzende Maßnahmen ergreifen /s
Versuchen, Sand ins kapitalistische Getriebe zu schütten, sofern man da nen Zugang hat. Leicht ist das alles nicht, zumal das persönliche Engagement in dem gegensätzlichen politischen Trend praktisch völlig verpufft. 😞
Politisch aktiv werden?
Ja.
Eigene Entscheidungen sind im großen Bild eher irrelevant und irgendwann kann man auch realistisch nichts mehr machen. Dafür gibts dann politische Themen.
Wenn man sich anschaut wie viel CO2 Äquivalente ein Deutscher so produziert (~10,8t), dann sind schon mal 20% davon Mobilität. Natürlich kann man einfach mal nicht mehr Auto fahren, aber dafür muss es halt dann Öffis und Radwege geben (politisches Thema). Weitere 20% kommen durch Wohnen. Ein Mieter kann da in der Regel wenig ändern, das hängt also am Vermieter bzw. an der Regierung den Vermieter zum Handeln zu bringen (politisches Thema). Nochmal 8% kommen von öffentlicher Infrastruktur. Die über 30% durch sonstigen Konsum kommen natürlich auch teilweise mangels Regulierungen zustande, also auch zum Teil politisch.Und jetzt kannst du gerne auch nochmal deine 10,8t eines Durchschnittsdeutschen nehmen und das mit Elon Musks Jet vergleichen der 2000t pro Jahr in die Luft bläst (ebenfalls ein politisches Thema solche Verbraucher in ihre Schranken zu weisen). Also entweder du klebst dich an Privatjets von Sylt-Urlaubern fest (fänd ich lustig würd ich gerne sehen) oder du wirst anderweitig politisch aktiv oder spendest an Leute die politisch aktiv werden.
Ganz konkret kannst du eigentlich immer bei deinem örtlichen Bürgermeister anfragen und dich zum Beispiel für öffentliche Verkehrsmittel und Radwege einsetzen. Damit alleine ist schon viel gewonnen.
Ja, mit eigenen Maßnahmen stößt man irgendwann an eine Wand. Wenn ich mich recht erinnere, darf jeder, global, 2 t pro Jahr verursachen. Die Zahl ist ein paar Jahre alt, also ist es vermutlich inzwischen noch weniger.
Ich müsste also nochmal die Hälfte einsparen und weiß nicht wie. Ein paar hundert Gramm hier oder da sind noch drin, aber mindestens nochmal zwei Tonnen? Nicht realistisch.
Da müssen jetzt andere ran. Und das passiert auch. Aber zu wenig und zu langsam. Also unterstütze ich zum Beispiel Klagen durch Spenden. Oder quäle die Stadtverwaltung mit lästigen Fragen, zum Beispiel warum letztes Jahr neue Dieselbusse für den Verkehrsbetrieb gekauft wurden.
Andere davon überzeugen mehr zu machen.
Ich widersetze mich da generell den Marktlogiken, aber sehe es folgendermaßen: Der Durchschnitt CO2 Verbrauch eines deutschen sind 9t pro Jahr oder so. Wenn wir wirklich in 30 Jahren klimaneutral sind wird ein Durchschnitt deutscher noch ungefähr 150t Ausstoßen. Du kannst also maximal so viel einsparen. Egal wie viel du machst wirst aber trotzdem infrastruktur benutzen die du nicht beeinflussen kannst. Mehr als 100t wirst du realistisch nicht alleine sparen.
Wenn du aber 50 andere dazu bringst keinen Urlaub auf Mallorca sondern mit der Bahn zu machen hast du mehr erreichst als du alleine.
Ich denke der beste Schritt ist, andere Menschen anzustecken. Am besten indem sie sehen wie mühelos das bei dir geht, und wie wenig Lebensfreude du damit verlierst. Das ist, glaube ich, das, wovor viele Menschen Angst haben. Dass es Mühe macht, und das es den Spass am Leben verdirbt.
Also einfach Vorbild sein und Gelassenheit ausstrahlen. Nicht missionieren.
Ein Kind adoptieren und von Anfang an Wissenschafts-positive und Klimaschutz Werte beibringen und hoffen dass es später geniale Dinge erforscht. ;D
Ansonsten:
- Gar kein Fleisch essen und am besten sogar eine vegane Ernährung annehmen. Tatsächlich ist das glaube ich das leichteste was man tun kann das einen großen Einfluss hat.
- Und natürlich auf das Auto verzichten, wenn nicht schon geschehen.
- Wenn man ein Grundstück hat, dieses verwildern lassen, soweit der gesetzliche Rahmen es zulässt. In eine kleinere Wohnung ziehen wenn möglich.
- Man kann viel tun in Richtung Plastikverzicht. Vor allem natürlich bei Nahrungsmitteln aber auch bei Kosmetik und Hygieneartikeln…
- Genauer hinschauen von wem man Produkte kauft und generell weniger Konsum. Man hat als Konsument nur Einfluss auf große Klimasünder wenn man von ihnen nichts kauft.
All diese Dinge haben das große Dilemma dass sie der Einzelperson zunächst viel abverlangen. Aber würden es alle machen, dann wäre es für alle leichter. Würde zum Beispiel niemand mehr in Plastik verpackte Lebensmittel kaufen, was meinst du wie lange noch weiter Plastikverpackungen hergestellt werden würden?