Dringender Appell
Die Vernichtung
aller persönlichen und politischen Freiheit
in Deutschland steht unmittelbar bevor, wenn es nicht in letzter
Minute gelingt, unbeschadet von Prinzipiengegensätzen alle Kräfte
zusammenzufassen, die in der Ablehnung des Faschismus einig
sind. Die nächste Gelegenheit dazu ist der 21. Januar. Es gilt, diese
Gelegenheit zu nutzen und endlich einen Schritt zu tun zum
Aufbau einer einheitlichen Demokratenfront,
die nicht nur für die parlamentarische, sondern auch für die weitere
Abwehr notwendig sein wird. Wir richten an jeden, der diese
Überzeugung mit uns teilt, den dringenden Appell, zu helfen, dass
ein Zusammengehen der Liberalen, Grünen, Sozialdemokraten
und Konservativen für diesen Kampf
zustande kommt, am besten in der Form gemeinsamen Auftretens,
mindestens jedoch in der Form eines unbedingten Grundkonsens.
Insbesondere in den großen zivilgesellschaftlichen Institutionen,
nicht nur in den Parteien, kommt es darauf an, hierzu allen
erdenklichen Einfluss aufzubieten. Sorgen wir dafür, dass nicht
Trägheit der Natur und Feigheit des Herzens uns in die Barbarei
versinken lassen!
Chi-yin Chen / Willi Eichler / Albert Einstein / Karl Emonts / Anton Erkelenz
Hellmuth Falkenfeld / Kurt Großmann / E[mil]. J. Gumbel / Walter Hamme Theodor Hartwig / Vitus Heller / Kurt Hiller / Maria Hodann / Hanns-Erich
Kaminski / Erich Kästner / Karl Kollwitz / Käthe Kollwitz / Arthur Kronfeld
E. Lauti / Otto Lehmann-Rußbüldt / Heinrich Mann / Pietro Nenni / Paul
Oestreich / Franz Oppenheimer / Theodor Plivier / Freiherr von Schoenaich
August Siemsen / Minna Specht / Helene Stöcker / Ernst Toller / Graf Emil von Wedel /
Erich Zeigner / Arnold Zweig
Interessant, solche Werke aus der Geschichte zu lesen. Das hier ist dieser kurz genug, dass man es abends zwischen dem Memescrollen gut verstehen kann.
Ich denke wir sind an einem ähnlichen Punkt im Moment, an dem der Faschismus als überparteilicher Feind angesehen wird, gegen den man zusammen halten muss. Zumindest von den vernünftigen Parteien.
Ich hoffe aber, dass die Situation heute anders aussieht. Dass wir nicht wieder in den Faschismus abrutschen, und die Menschen sich besinnen anstatt Trost im Hass zu suchen.