Psychiater über Otrovertierte
„Manche Leute gehen mit einem Alien-Gefühl durchs Leben“
Oft ist in der Psychologie von Introvertierten und Extrovertierten die Rede. Psychiater Rami Kaminski will einen dritten Typus identifiziert haben.
Psychiater über Otrovertierte
„Manche Leute gehen mit einem Alien-Gefühl durchs Leben“
Oft ist in der Psychologie von Introvertierten und Extrovertierten die Rede. Psychiater Rami Kaminski will einen dritten Typus identifiziert haben.
Ich muss sagen, ich erkenne mich in vielen Punkten wieder. Einiges trifft aber auch gar nicht zu. Anderes dafür um so mehr.
Persönlichkeitstests sind Horoskope für Leute, die nicht an Horoskope glauben.
Nicht per se, gibt das ganze auch in wissenschaftlich, aber sowas wie MBTI oder eben solche Typologien wie die verlinkte sind halt Quark. Die meisten weit rausgezoomten Eigenschaften des Verhaltens sind eher kontinuierlich verteilt und enden selten in diskreten Kategorien.
Kannst Du das ein bisschen ausführlicher erklären?
Ausserdem kann es doch durchaus sein, dass sich das Verständnis der menschlichen Psyche weiter entwickelt. Im Ersten Weltkrieg gab es Menschen, die mit den Erlebnissen der Schützengräben nicht gut umgehen konnten. Die hat man als “feige” verachtet. Heute versteht man, dass wohl viele eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt haben.
Ebenso wurden im 3. Reich Leute in Konzentrationslager gesteckt, die als “arbeitsscheu” galten. Heute weiss man,dass es z.B. nach Grippeepidemien Personen gibt, die ME/CFS entwickeln und nicht arbeiten können.
Ich glaube, was mich ein bisschen an deiner Kritik stört, ist dass die weitestgehend formal ansetzt, bei einem unwidersprochen populärwissenschaftlichen Artikel, die Substanz der Hypothese aber gar nicht beachtet wird. Wenn die Hypothese falsch ist, müsste man Befunde anführen können, die sie widerlegen.
Ich meine ich als Physiker erwarte von einem taz Artikel über Atomwaffen und Kernspaltung ja auch nicht, dass da Wellenfunktionen und Reaktionsquerschnitte angegeben würden.
Typischer Hufflepuff der sowas sagt!
Interessant. Also sollte man das gesamte Konzept von extrovertiert, introvertiert und weiteren hinterfragen?
Man sollte jede Theorie hinterfragen, die Menschen in einfach definierte Schubladen einteilt. Wie unsere philosophisch begabten Kölner Mitmenschen schon erkannt haben, “jeder Jeck is anders”.
Echte Persoenlichkeitstheirien in denen Extraversion eine Achse ist tun das ja auch nicht!
Erstes Ergebnis fuer ein Beispiel von nem Plot von Extraversion wie man das in der Wissenschaft sehen kann: https://www.researchgate.net/publication/315456499_Extroverts_Tweet_Differently_from_Introverts_in_Weibo/figures Meist sind solche komplexen Eigenschaften mehr oder weniger normalverteilt. Dafuer gibts ne Reihe von Gruenden, einige davon rein statistischer Natur (kurz: summier genuegend viele kleinere zufaellige Komponenten auf und das Resultat geht in eine Normalverteilung ueber), aber mit diskreten Persoenlichkeitsypen sollteste Persoenlichkeitspsychos jagen koennen.
Ich verstehe den Spruch etwas anders: Das bedeutet nicht „Menschen lassen sich nicht kategorisieren“, sondern eher „Wir gehen davon aus,dass alle Menschen Wunderlichkeiten, Spleens oder Macken haben. Wir bemessen den Wert eines Menschen nicht daran, in welche Schubladenzusammenstellung er sich anhand seiner Eigenarten sortiert/sortieren lässt.“
So interpretiere ich den Spruch auch: Dass Menschen halt sehr verschieden sind, alle ihre Eigenheiten haben, und man nicht alles verstehen oder bewerten muss.
Hm. Hast Du schon mal einen Menschen als “ehrlich” oder “unehrlich” bezeichnet? Als “intelligent” oder “nicht so helle”? Als “hilfsbereit” oder “egoistisch”? Als “vertrauenswürdig” oder “Klatschmaul” ?
Sind das keine Schubladen? Und erleichtern solche Dinge nicht den Alltag?
Wir reden hier über wissenschaftliche Theorien oder zumindest populärwissenschaftliche Interpretationen davon. Da sollte man schon strengere Maßstäbe anlegen.
Das ist lächerlich einfach gedacht. Es gibt nunmal Menschen, die kontaktfreudiger sind als andere. Die Einteilung in diese „Schubladen” ist nicht nur nicht schädlich. Sie hilft auch denen, die sich in einer der Schubladen befinden, zu sehen, dass es auch andere Schubladen gibt. Die Schublade gibt den Menschen darin ein Label, durch das es einfacher wird, über sie zu reden.
Hm. Wir denken halt grundsätzlich in Konzepten. Auch Dinge wie “Atome” oder “Rad” sind halt Konzepte, nicht die Realität. Das macht es gerade interessant, auch Konzepte zu hinterfragen!
Natürlich ist das bei menschlichen Persönlichkeiten, die halt sehr vieldimensional sind, schwieriger. Aber wir verzichten andrerseits ja auch nicht auf den Wetterbericht, weil das Wetter jeden Tag anders ist.