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Eric Maina* liest jeden Tag die deutschen Nachrichten, er liebe Deutschland, sagt er. Der 25-jährige Ingenieur kennt sich bestens aus mit dem politischen System, er weiß sogar die Namen der Spitzenkandidaten der Parteien in Thüringen. Er kann die Wahlergebnisse in den Ostländern auswendig aufsagen. Maina kennt die Zitate von AfD-Mann Björn Höcke – und er hat Angst. »Thüringen ist sowieso eine No-go-Area für mich. Aber wenn es in ganz Deutschland noch schlimmer wird, dann gehe ich eben woandershin«, sagt er.

Maina kann es sich aussuchen. Als Ingenieur ist sein Können gefragt, weltweit. Also schaut er sich derzeit nach Alternativen um. Er denkt über Australien nach, oder die USA. »Die Bundestagswahl ist für mich entscheidend: Wenn die AfD zu gut abschneidet, dann ist Deutschland keine Option mehr«, erklärt er. Und Maina ist nicht der einzige, der so denkt. Der SPIEGEL hat mit mehreren Kenianerinnen und Kenianern gesprochen, die ihre Auswanderungspläne nach Deutschland derzeit überdenken.

Maryannita Odongo hingegen gehört zu jenen, die sich nicht abschrecken lassen wollen. Die 25-jährige Politikwissenschaftlerin hat Anfang des Jahres ein Stipendium im Deutschen Bundestag absolviert, spricht fast perfekt Deutsch. Odongo zieht in der kommenden Woche nach Thüringen. Sie will in Erfurt studieren, »da gibt es einfach den Studiengang, der am besten zu mir passt«, sagt sie. Angst habe sie schon, ein Freund habe ihr neulich geraten, nicht in den Norden der Stadt zu gehen, und Fußballspiele zu meiden. Doch die Kenianerin will an ihrem Plan festzuhalten. »Meine Bildung ist wichtiger«, sagt sie. Ob sie später auch in Deutschland arbeiten wolle, das wisse sie allerdings noch nicht.

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    3 months ago

    Die USA sind im Alltag für Kenianys glaube ich trotzdem angenehmer. Schon deshalb, weil schwarze Menschen dort wesentlich weniger auffallen als in Brandenburg.

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      3 months ago

      Ich habe schon häufiger von Schwarzen, Arabern und Türken gehört, dass man in den USA zwar auch mehr direkte rassistische Gewalt hat, aber der gesellschaftliche Grundton ist eher, dass man nach ein paar Monaten eher das Gefühl hat, zur Gesellschaft dazuzugehören, während man in Deutschland auch nach Generationen noch “Der Fremde” ist.