Was die deutsche Ideologie des Exportweltmeistertums für hiesige Arbeitnehmer bedeutet, liest man selten in der bürgerlichen Presse. Umso erfrischender diese Analyse in der Zeit heute.
Was die deutsche Ideologie des Exportweltmeistertums für hiesige Arbeitnehmer bedeutet, liest man selten in der bürgerlichen Presse. Umso erfrischender diese Analyse in der Zeit heute.
Das führt aber indirekt wohl auch wieder zu einer Form von neuem wirtschaftlichen Nationalismus. Wenn ein verhältnismäßig wohlhabendes Land wie D seine Produktion wieder ins Land holt, ist das zwar gut für uns, aber schlecht für die Länder, die sich in den letzten paar Dekaden durch die ausgelagerte Produktion gut entwickeln konnten. Bspw die Autofertigung in Osteuropa. Oder siehe auch USA vs Mexiko.
Diese schwächeren Länder profitierten bisher davon, dass das ausgelagert wurde. Dreht man das zurück, müsste man dann nicht in Konsequenz auch wieder bei Handelsschranken landen? Ein Land ohne Produktion müsste sich ja dann gegen die starken Länder verteidigen, die ihre Fertigung wieder komplett bei sich zusammenziehen und jedes Land am Ende eigentlich nur für den Binnenmarkt produzieren.
Es geht ja nicht darum das Deutschland überhaupt nicht mehr Sachen Importiert sondern darum das man nicht mehr Exportiert als Importiert. Aktuell ist es ja so das Deutschland zuviel Exportiert und es dadurch andere Ländern wirtschaftlich schlechter geht.
Es geht ja, wie im Artikel erwähnt, auch den Deutschen schlechter. Die Schere geht weiter auf, die Binnennachfrage sinkt. Für ein Unternehmen wie VW ist der chinesische Markt mittlerweile viel wichtiger als der heimische.
Der Export an sich macht den Beschäftigten ja nicht arm. Ich denke eher, dass es daran liegt, dass Unternehmen wie Siemens oder VW mittlerweile in großem Maße im Ausland produzieren, also am deutschen Beschäftigten vorbei. So kriegt dieser nichts mehr ab vom “Erfolgsmodell Exportweltmeister”. Wenn man aber, übertrieben gesagt, “bei uns und für uns” produzieren würde, würde der Erfolg der Wirtschaft auch beim Beschäftigten ankommen, denn einmal ist er als Beschäftigter ein Teil davon und andererseits ist er dann der Markt für diese Unternehmen.
Aber wie gesagt, zu Ende gedacht führt das wahrscheinlich, und das kann man ja auch schon in Ansätzen sehen, zu einer neuen Ära des Protektionismus und der Abschottung.