• einkorn@feddit.org
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    11 days ago

    10 % Verlust muss man immer einplanen /s

    Ich bin bei dem Thema Normen etwas zwiegespalten. Einerseits ja, ist es mittlerweile schwierig bei der großen Anzahl den Überblick zu bewahren, andererseits denke ich mir, dass eine Norm auch hilft, wenn es darum geht die verlässlich zu planen und zu vergleichen.

    Ich bin zwar kein Architekt oder ähnliches, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Problem eher ein kafkaeskes Konstrukt ist, wo man erstmal irgendwie herausfinden muss, welche Normen muss ich den überhaupt befolgen und woher soll ich das wissen? Das ist ja häufig so in der Bürokratie. Die Lösung ist meiner Ansicht nach aber nicht zwangsweise Vorschriften wieder abzuschaffen, sondern die Informationen besser aufzuarbeiten.

    • mustbe3to20signs@feddit.org
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      6
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      11 days ago

      Die deutsche Unfähigkeit klare Verantwortlichkeiten zu benennen oder gar Organigramme zu haben, trägt sicherlich auch bei, aber es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass gerade in der Baubranche, die meisten DIN-Normen fast exklusiv von Vertretern der Hersteller geschrieben werden.
      Ich will ja keine Deregulierung auf amerikanischem Niveau, aber ein offener Dialog, welche Normen überzogen sind, würde fraglos helfen.

    • Saleh@feddit.org
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      4
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      11 days ago

      Letzteres. Du hast schon mal 16 Landesbaugesetze. Dazu kommen dann örtliche Bauordnungen, Anforderungen aus Bebauungsplänen, Fragen inwieweit die lokale Aufsicht auch Ausnahmen zulässt…

      Die Schwierigkeit ist, dass du um bestimmte lokale Regelungen nicht drum herumkommst. Im Alpenvorland muss ein Dach andere Schneelasten aushalten als im Rheintal. Wenn das Grundwasser 1m unter der Oberfläche steht, dann muss der Keller als Wanne ausgeführt werden und genug Auflast haben, damit das Wasser ihn nicht hochdrückt…

      Bei Themen wie Schallschutz, Dämmung und Brandschutz finde ich das allerdings problematisch, dass hier auf “komplizierte Normen” abgestellt wird. Hier geht es einfach darum, dass man billiger baut, indem man die Qualität runterschraubt. Das daraus dann in 30 Jahren die Armenviertel mit hoher Kriminalitätsbelastung werden, wenn die wegsterbenden Boomer andere Wohnungen und Häuser freimachen, kann man aber schon heute erahnen.

      Und billig bauen heißt langfristig auch zweimal bauen, weil abreißen und in guter Qualität neu bauen oft günstiger ist, als schlechten Bestand zu sanieren. Inwieweit das hier zutrifft kann ich nicht beurteilen. Ich kenne aber viele Beispiele von Billig-Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren, wo das die einzige praktikable Lösung war.