Sehr interessant. Danke für deine Antwort. Ja, PKM-Hilfsmittel gibt es schon lange, erinnere mich an Tools unter Unix. Und “Lotus Agenda” unter DOS ist programmatisch-konzeptionell so etwas wie ein Vorläufer für die neueren Entwicklungen, so höre ich es immer wieder. Ich habe es damals genutzt und war schockiert, als dessen Weiterentwicklung eingestellt wurde.
In meiner ersten Antwort habe ich skizziert, wo ich einen “Generationenbruch” unterstelle. Klar, so etwas ist stets einem Definitionsmoment geschuldet. Kollaborative Funktionen seien nicht relevant, dieses Argument, kann ich nachvollziehen, sehe ich auch so. (Die neuen Tools bieten das auch kaum.) Doch meine Kriterien beziehen sich nicht auf kollaborative Elemente, sondern auf veränderte Möglichkeiten, “Wissenspartikel” (teilweise unter wechselnden Perspektiven) zu kontextualisieren. Siehe: https://text.tchncs.de/vorinstanz/pkm-tools-der-neuen-generation - Die Funktionalität, die dies ermöglicht, beschreibe ich so: “blockorientierter Verknüpfung mit Transclusion-Funktion, Bidirektionalität der Verknüpfungen (“Wissenslandschaften”, statt Notiz-Sammlung), hohe Interoperationalität, Unreferences Links, Knowledge Graph…”
Deine Einschätzung zum Sprung von Evernote usw. zu Obsidian teile ich. Da kann ich nur sagen: ja, so sehe ich es auch. Das gilt auch für deine Bemerkungen zu den Tags. Bringst das Problem präzis auf den Punkt.
Kurzum: deine Argumentation ist für mich instruktiv, interessant. Argumente gegen einen “Generationensprung” sehe ich aber nicht, höchstens: Ein solche Begriff dramatisiert vllt unnötig (?), man kann auch einfach von einer Verschiebung der Funktionalität reden, die programmatisch gefasst ist.
Moin, war ein paar Tage offline, daher erst jetzt ein paar Zeilen.
Ich bezog mich mehr auf den Artikel, den Du verlinkt hast. Ich reagiere vielleicht da ein bißchen allergisch auf das Wort Generationswechsel im Kontext von StartUps, die meinen die Welt neu erfunden zu haben und die Schultern der Giganten ignorieren auf den sie eigentlich stehen (könnten). Das Wort beschreibt, wie ich denke dass sich solche Systeme entwickeln sollten, nämlich evolutionär und nicht revolutionär, aber er klingt in der Verwendung oft anders. Da bin ich mit Dir dann auch einer Meinung.
Ich habe viele verschieden Tools für das Knowledge Management nutzen dürfen, die natürlich auch auf Collaboration ausgelegt sind. Das ist in dem Teamkontext wichtig, aber ein PKM, also ein Personal Knowledge Management Tool, sollte per Definition nicht mit solchen Funktionen überfrachtet werden. Allerdings sollte das Tool auch so offen sein, das es schnell möglich ist Notizen in andere Tools zu integrieren und sei es nur mit einem intelligenten Copy-Paste.
Was ich eigentlich auch noch ganz wichtig finde, ist das die “neuen” Tools von der Nutzung her unterspezifiziert bzw. durch PlugIns erweiterbar sind. Ich bin nicht limitiert: ich kann nur ganz einfach meine Notizen damit verwalten, aber meine kleinen privaten Projekte managen oder auch sie für kleines Dokumentenverwaltungssystem nutzen. Auch lassen sich die verschiedenste Ansätze des Knowledge Managements in den Tools realisieren.
Da ich nicht mehr beruflich genötigt werde, Wissenslandschaften aufzubauen, “spiele” ich im Moment auch eher privat mit Obsidian herum und bin gespannt, wie sich dieser Zweig auch mit den Möglichkeiten der KI entwickelt.
Nun, ich könnte mich in einigen Punkten nur noch wiederholen. Das bringt nun nicht mehr viel. “Generationenwechsel” bezog sich auf einen paradigmatischen Wechsel in der Konzeption von PKM (nicht auf Startups). Ich habe begründet, woran ich diesen Wechsel festmache. Kollaboration, ja, hatten wir schon. PKM-Tools sind nicht primär darauf abonniert, das ist unbestritten. Ich werde beruflich nicht “genötigt”, “Wissenslandschaften” zu pflegen, sondern das IST mein Beruf. DAS ist wissenschaftliches Arbeiten. Für mich sind diese Werkzeuge mehr als Spielzeuge. Danke für deine Beiträge und die Resonanz, denke unsere Positionen sind dargelegt.
Wow, sorry wenn ich Dir auf den Schlips getreten habe. Nur nochmal zu Klärung:
Startups Statements über Generations- oder Paradigmenwechsel sind für mich ein rotes Tuch und ich vielleicht eher in meinem Kommentar diesen Punkt eher mit dem entsprechenden Bias gesehen habe. War als Entschuldigung gedacht.
Sorry, das ich ausgeführt habe, dass es im Team Kontext wichtig ist collaborative Funktionen zu haben und hier die Schnittstellen von/zu PKMs wichtig sind. Aber keine eierlegende Wollmichsäue.
Tut mir leid, wenn ich Dich an Deiner beruflichen Ehre gepackt habe. Ich habe auch ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen (lustigerweise im Bereich der Wissenspsychologie), in meiner Diplomarbeit habe ich über die Verwendung von Sitemaps in Hypertextsystem und Perönlichkeitsmerkmalen geforscht. Auch in den 30 Jahren in der IT Brache war das Thema Knowledge Management ein ständiger Begleiter. Da man in der IT-Branche aber nicht immer mit den Tools arbeiten kann, mit denen man arbeiten will, habe ich den Begriff “genötigt” verwendet - die “Nötigung” ging nicht um die Wissenslandschaften, das habe ich missverständlich ausgedruckt. Auch im “hohen” Alter und nicht mehr im Arbeitskontext gebunden, baut man Wissenslandschaften auf, daher ist das Thema und vor allem die Tools immer noch spannend. Trotzdem wollte ich den Kontext transparent machen in dem ich mich befinde. Keine Ahnung was die Großbuchstaben in dem Kontext sollen. Ich wolle nicht Deinen Ansatz oder Deine (wissenschaftliche) Arbeit diskreditieren.
Alles gut, sorry. Habe es in keiner Weise als “harte” Kritik gemeint. Nur: ich habe deinen Beitrag nicht deuten können, nicht verstanden. (Grossbuchstaben: nur, weil es hier keine andere Form der Schriftauszeichnung gibt). Schade, wenn du nun “raus” bist…
Sehr interessant. Danke für deine Antwort. Ja, PKM-Hilfsmittel gibt es schon lange, erinnere mich an Tools unter Unix. Und “Lotus Agenda” unter DOS ist programmatisch-konzeptionell so etwas wie ein Vorläufer für die neueren Entwicklungen, so höre ich es immer wieder. Ich habe es damals genutzt und war schockiert, als dessen Weiterentwicklung eingestellt wurde.
In meiner ersten Antwort habe ich skizziert, wo ich einen “Generationenbruch” unterstelle. Klar, so etwas ist stets einem Definitionsmoment geschuldet. Kollaborative Funktionen seien nicht relevant, dieses Argument, kann ich nachvollziehen, sehe ich auch so. (Die neuen Tools bieten das auch kaum.) Doch meine Kriterien beziehen sich nicht auf kollaborative Elemente, sondern auf veränderte Möglichkeiten, “Wissenspartikel” (teilweise unter wechselnden Perspektiven) zu kontextualisieren. Siehe: https://text.tchncs.de/vorinstanz/pkm-tools-der-neuen-generation - Die Funktionalität, die dies ermöglicht, beschreibe ich so: “blockorientierter Verknüpfung mit Transclusion-Funktion, Bidirektionalität der Verknüpfungen (“Wissenslandschaften”, statt Notiz-Sammlung), hohe Interoperationalität, Unreferences Links, Knowledge Graph…”
Deine Einschätzung zum Sprung von Evernote usw. zu Obsidian teile ich. Da kann ich nur sagen: ja, so sehe ich es auch. Das gilt auch für deine Bemerkungen zu den Tags. Bringst das Problem präzis auf den Punkt.
Kurzum: deine Argumentation ist für mich instruktiv, interessant. Argumente gegen einen “Generationensprung” sehe ich aber nicht, höchstens: Ein solche Begriff dramatisiert vllt unnötig (?), man kann auch einfach von einer Verschiebung der Funktionalität reden, die programmatisch gefasst ist.
Moin, war ein paar Tage offline, daher erst jetzt ein paar Zeilen. Ich bezog mich mehr auf den Artikel, den Du verlinkt hast. Ich reagiere vielleicht da ein bißchen allergisch auf das Wort Generationswechsel im Kontext von StartUps, die meinen die Welt neu erfunden zu haben und die Schultern der Giganten ignorieren auf den sie eigentlich stehen (könnten). Das Wort beschreibt, wie ich denke dass sich solche Systeme entwickeln sollten, nämlich evolutionär und nicht revolutionär, aber er klingt in der Verwendung oft anders. Da bin ich mit Dir dann auch einer Meinung.
Ich habe viele verschieden Tools für das Knowledge Management nutzen dürfen, die natürlich auch auf Collaboration ausgelegt sind. Das ist in dem Teamkontext wichtig, aber ein PKM, also ein Personal Knowledge Management Tool, sollte per Definition nicht mit solchen Funktionen überfrachtet werden. Allerdings sollte das Tool auch so offen sein, das es schnell möglich ist Notizen in andere Tools zu integrieren und sei es nur mit einem intelligenten Copy-Paste.
Was ich eigentlich auch noch ganz wichtig finde, ist das die “neuen” Tools von der Nutzung her unterspezifiziert bzw. durch PlugIns erweiterbar sind. Ich bin nicht limitiert: ich kann nur ganz einfach meine Notizen damit verwalten, aber meine kleinen privaten Projekte managen oder auch sie für kleines Dokumentenverwaltungssystem nutzen. Auch lassen sich die verschiedenste Ansätze des Knowledge Managements in den Tools realisieren.
Da ich nicht mehr beruflich genötigt werde, Wissenslandschaften aufzubauen, “spiele” ich im Moment auch eher privat mit Obsidian herum und bin gespannt, wie sich dieser Zweig auch mit den Möglichkeiten der KI entwickelt.
Nun, ich könnte mich in einigen Punkten nur noch wiederholen. Das bringt nun nicht mehr viel. “Generationenwechsel” bezog sich auf einen paradigmatischen Wechsel in der Konzeption von PKM (nicht auf Startups). Ich habe begründet, woran ich diesen Wechsel festmache. Kollaboration, ja, hatten wir schon. PKM-Tools sind nicht primär darauf abonniert, das ist unbestritten. Ich werde beruflich nicht “genötigt”, “Wissenslandschaften” zu pflegen, sondern das IST mein Beruf. DAS ist wissenschaftliches Arbeiten. Für mich sind diese Werkzeuge mehr als Spielzeuge. Danke für deine Beiträge und die Resonanz, denke unsere Positionen sind dargelegt.
Wow, sorry wenn ich Dir auf den Schlips getreten habe. Nur nochmal zu Klärung:
Aber egal, ich bin raus…
Alles gut, sorry. Habe es in keiner Weise als “harte” Kritik gemeint. Nur: ich habe deinen Beitrag nicht deuten können, nicht verstanden. (Grossbuchstaben: nur, weil es hier keine andere Form der Schriftauszeichnung gibt). Schade, wenn du nun “raus” bist…