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    9 months ago

    BERLIN taz | Was, wenn man den Notruf 112 ruft und über Stunden keiner kommt? Einer Mitarbeiterin der taz ist genau dies passiert. Am Montagabend, berichtet sie, wurde im Haus Rigaer Straße 78, einem linken Wohnprojekt, ein guter Freund von ihr tot in seinem Zimmer aufgefunden. Der Mann, der ihn fand, ebenfalls ein guter Freund, habe mehrfach Feuerwehr und ärztlichen Notdienst gerufen, zum ersten Mal gegen 22 Uhr, doch niemand sei gekommen.

    Die taz-Journalistin kam im Laufe des Abends dazu, sie wohnt selbst nicht in dem Haus. Bei einem erneuten Anruf beim ärztlichen Notdienst 116117 sei der Freund an die Polizei verwiesen worden, die ihm aber gesagt habe, sie käme nicht, aus Angst vor einem Hinterhalt.

    Tatsächlich gab es am frühen Montagabend etwa 500 Meter entfernt, vor dem linksradikalen Hausprojekt Rigaer Straße 94, Ereignisse, die diesen Gedanken nicht abwegig erscheinen lassen. „Es war dort einiges los“, sagt die taz-Kollegin, es war der dritte Jahrestag der Räumung der Liebigstraße 34 direkt um die Ecke.

    Laut Polizei standen etwa 40 Menschen auf der Straße vor der Rigaer 94 und entzündeten Feuer. Eintreffende Beamte, so die Polizeimeldung, seien mit Steinen und Pyrotechnik beworfen worden, zehn Kollegen hätten „Atemwegsreizungen, Knalltraumata und Prellungen“ erlitten. Kurz darauf seien Polizisten in die Liebigstraße gerufen worden, im ehemals besetzten Haus sei eine leer stehende Wohnung aufgebrochen worden. Auch dort seien Beamte mit Pyrotechnik beworfen, aber nicht getroffen worden.

    […]

    Schwierige Situation. Auf der einen Seite kann man nicht ACAB rufen und Polizisten in Hinterhalte locken, und sich dann wundern wenn die einem nicht mehr so zur Hilfe eilen.

    Auf der anderen Seite wurde hier der Notarzt (deswegen 112) gerufen und nicht direkt die Polizei und der Notarzt wird von diesen Linken soweit ich weiß nicht angegriffen. Aber wenn es zur gleichen Zeit in direkter Nähe Ausschreitungen und mehrere Hinterhalte auf Polizisten gibt, dann will der Notarzt vielleicht deswegen Polizeischutz und genau den wollen die Leute dort ja nicht haben…

    • sebsch
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      9 months ago

      das heißt nur das die Berliner Polizei gerne mehr Befugnisse hätte und deswegen medienwirksam genau dieses Bild zeichnet.

      Ist für die Polizeiführung in Berlin leider ein normales Vorgehen.

      Edit; na vielen dank @elchi für den kontextändernen edit. Vorher stand da was von ‘blabla rechtsfreier Raum blabla’

  • Feels Good Man@feddit.deOP
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    9 months ago

    BERLIN taz | Was, wenn man den Notruf 112 ruft und über Stunden keiner kommt? Einer Mitarbeiterin der taz ist genau dies passiert. Am Montagabend, berichtet sie, wurde im Haus Rigaer Straße 78, einem linken Wohnprojekt, ein guter Freund von ihr tot in seinem Zimmer aufgefunden. Der Mann, der ihn fand, ebenfalls ein guter Freund, habe mehrfach Feuerwehr und ärztlichen Notdienst gerufen, zum ersten Mal gegen 22 Uhr, doch niemand sei gekommen.

    Die taz-Journalistin kam im Laufe des Abends dazu, sie wohnt selbst nicht in dem Haus. Bei einem erneuten Anruf beim ärztlichen Notdienst 116117 sei der Freund an die Polizei verwiesen worden, die ihm aber gesagt habe, sie käme nicht, aus Angst vor einem Hinterhalt.

    Tatsächlich gab es am frühen Montagabend etwa 500 Meter entfernt, vor dem linksradikalen Hausprojekt Rigaer Straße 94, Ereignisse, die diesen Gedanken nicht abwegig erscheinen lassen. „Es war dort einiges los“, sagt die taz-Kollegin, es war der dritte Jahrestag der Räumung der Liebigstraße 34 direkt um die Ecke.

    Laut Polizei standen etwa 40 Menschen auf der Straße vor der Rigaer 94 und entzündeten Feuer. Eintreffende Beamte, so die Polizeimeldung, seien mit Steinen und Pyrotechnik beworfen worden, zehn Kollegen hätten „Atemwegsreizungen, Knalltraumata und Prellungen“ erlitten. Kurz darauf seien Polizisten in die Liebigstraße gerufen worden, im ehemals besetzten Haus sei eine leer stehende Wohnung aufgebrochen worden. Auch dort seien Beamte mit Pyrotechnik beworfen, aber nicht getroffen worden.

    […]

    Schwierige Situation. Auf der einen Seite kann man nicht ACAB rufen und Polizisten in Hinterhalte locken, und sich dann wundern wenn die einem nicht mehr einfach so zur Hilfe eilen wollen.

    Auf der anderen Seite wurde hier der Notarzt (deswegen 112) gerufen und nicht direkt die Polizei und der Notarzt wird von diesen Linken soweit ich weiß nicht angegriffen. Aber wenn es zur gleichen Zeit in direkter Nähe Ausschreitungen gibt und mehrere Hinterhalte auf Polizisten gibt, dann will der Notarzt halt vielleicht trotzdem Polizeischutz und genau den wollen die Leute dort ja nicht haben…

    • lurch@sh.itjust.works
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      9 months ago

      Also das heißt quasi, kriminelle können sich ihren eigenen rechtsfreien Raum schaffen, indem sie tun und lassen können was sie wollen, weil die Exekutive nicht dorthin geht. Wenn das ma’ gut geht 😬

    • Tartufo@lemmy.world
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      9 months ago

      Die 94 hat doch die lt. Artikel Radikalen. Wieso spielt also die 78 dumme Spiele?

      Ernstgemeinte Frage, ich wohne da nicht einmal ansatzweise in der Nähe und kann dementsprechend auch nicht beurteilen inwieweit da jetzt bei Darstellungen übertrieben wurde (geht ja schließlich nicht um Rechtsextreme) oder sonstwas.

      • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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        9 months ago

        Da ist in der Regel herzlich wenig los. Die Rigaer Straße 78 ist ein “linkes Wohnprojekt”. Es ist kein besetztes Haus, sondern eine legale Struktur. Die Fassade ist entsprechend bemalt, es hängen politische Banner usw. Da es aber in einer legalen Struktur ist, sind mir vor diesem Haus keine Ausschreitungen bekannt. Zwei Häuser weiter ist eine Oberschule. Das die Schule Probleme mit dieser Nachbarschaft erlebt hätte ist mir auch nicht bekannt.

        Die Entscheidung hier keine notärztliche Versorgung zu leisten kann ich absolut nicht nachvollziehen und wirkt für mich klar politisch motiviert.