Etwa fünf Monate dauert es durchschnittlich, um einen Therapieplatz zu bekommen. Dabei gibt es eigentlich genug Therapeuten - nur dürfen die nicht mit Krankenkassen abrechnen.
Hier ist mir als “Betroffenem” gerade so hart der Kamm geschwollen, dass ich schwerlich weiterlesen konnte. 15 Tage dauert es vielleicht, bis dir überhaupt mal ein Psychologe antwortet, dass er keine Zeit hat.
Zumindest für das Erstgespräch könntest du dir über den Terminservice der gesetzlichen Kassen unter Tel. 116117 einen Termin geben lassen. Je nach Bundesland funktioniert das auch online: https://www.116117-termine.de/
Genau das ist doch das Problem. Das verdammte Erstgespräch bekommt man schnell und dann steht man da und erfährt “ich nehme keine neuen Patienten” oder “in sechs bis acht Monaten hab ich wieder Platz”.
Kannst du das vielleicht ein bisschen weiter ausführen? Welches Interesse hat man als Psychotherapeut:in, Erstgespräche anzubieten, wenn keine Therapieplätze frei sind?
Die Therapeutinnen und Therapeuten müssen pro Woche bei einem vollen Versorgungsauftrag in der Regel mindestens 100 Minuten und bei einem halben Versorgungsauftrag in der Regel mindestens 50 Minuten für psychotherapeutische Sprechstunden zur Verfügung stehen. Sie teilen ihre Erreichbarkeit der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung zur Information der Patientinnen und Patienten mit. Darüber hinaus sind Therapeutinnen und Therapeuten verpflichtet, freie Termine an die TSS ihrer Kassenärztlichen Vereinigung zu melden.
Weil sie es müssen.
Am Ende eines solches Gespräches bekommt man dan meist Infos wie man am besten woanders fortfahren würde
Danke, das war mir so nicht bewusst. Grundsätzlich finde ich die Pflicht zur Meldung freier Termine nicht verkehrt, damit eine zentrale Vergabe und ein umfassender Überblick möglich ist. Auf der anderen Seite lösen die Mindestzeiten für Erstsprechsstunden selbst natürlich keine Probleme.
Aber das wirkt auf mich, als wäre man von einer Lösung, die dem Ursprungskommentierer das Herumtelefonieren erspart, nicht so weit entfernt.
Wenn der Fall nicht sofort behandelt werden muss (ich nehme mal an Suizidalität oder sowas. In meinem Fall haben mittlere Panikattacken nur für ein paar Blätter Informationsmaterial gereicht. Therapeuten durfte ich mir dann selbst suchen. Erfolglos. Hab nach nem halben Jahr aufgegeben weil die Suche anstrengender war als die Panik.
Wenn man nicht selbst zahlt kann man ewig auf nen freien Platz warten.
Ah, ich wollte nicht die Probleme kleinreden, sondern fand nur die Infrastruktur überraschend okay. Eine zentrale Datenbank freier Termine ist ein solider Anfang.
Wenn keine Therapieplätze verfügbar sind, hilft aber natürlich auch die effizienteste und zentralste Terminvergabestelle der Welt nichts.
Vielen lieben Dank für den Hinweis. Dem bin ich bereits nachgegangen, leider habe ich mich persönlich da überhaupt nicht ernstgenommen gefühlt. Es kam mir so vor, als müsste ich erst auf einer Brücke stehen und rumschreien, bevor man einem glaubt, dass es es einem gerade nicht sehr gut geht.
Mir hat man das auch mehr oder minder direkt gespiegelt mit dem Satz: “Also so depressiv wirken sie jetzt gar nicht auf mich” gefolgt von einem unfassbaren “ich würde mir das auch gut überlegen, denn wenn das erstmal in ihrer Akte steht, wird vieles schwieriger”.
Hintergrund hier war, dass ich reflektiert habe, wie stark ich mich gerade von Stress und Burnoutsymptomen betroffen fühlte. Ist ein Jahr her und wurde seitdem schlimmer (Überraschung!).
Es fühlt sich wirklich so an, als würde man mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus gehen und die würden nur sagen “Sie können doch noch laufen und einen zweiten Arm haben sie auch noch”. Und das war nicht das erste Mal, dass ich mich so fühlte, als ich mich überhaupt überwinden und nach Hilfe fragen konnte. Daher kommt jedenfalls die Kritik am System meinerseits.
Ich hoffe das war nicht zu lang jetzt, ich finde einfach, dass es nötig ist, sowas mal zu benennen und ohne etwas Hintergrund ist das schwierig zu vermitteln.
Probier es halt aus. Die Seite ist wie alle Digitalangebote in Deutschland nicht geil, an anderer Stelle, z.B. unter https://www.116117-termine.de, findest du entsprechend einen gegenteiligen Hinweis. Bei der Terminbuchung selbst kannst du im Vermittlungscode-Feld einfach „nein“ auswählen.
Aber auch auf der von dir verlinkten Seite steht:
Es ist keine Überweisung notwendig. Wenn Sie selbst keine Psychotherapeutin oder keinen Psychotherapeuten finden, erhalten Sie Unterstützung mit einem Anruf bei der 116117.
Im Zweifel einfach anrufen. Ich will nicht bestreiten, dass es Probleme gibt, aber ein erstes Gespräch bekommt man eben schon.
Habe ich. Wie oben erwähnt, eigene Erfahrung und so. Ohne Vermittlungscode konnten die nicht viel machen. Ist für mich inzwischen auch obsolet, da ich nach über einem Jahr Wartezeit endlich mal einen Platz ergattern konnte.
Interessant, dass das da steht. Die wissen wohl selbst nicht, was sie brauchen und tun. Oo
Zumindest für das Erstgespräch könntest du dir über den Terminservice der gesetzlichen Kassen unter Tel. 116117 einen Termin geben lassen. Je nach Bundesland funktioniert das auch online: https://www.116117-termine.de/
Genau das ist doch das Problem. Das verdammte Erstgespräch bekommt man schnell und dann steht man da und erfährt “ich nehme keine neuen Patienten” oder “in sechs bis acht Monaten hab ich wieder Platz”.
Kannst du das vielleicht ein bisschen weiter ausführen? Welches Interesse hat man als Psychotherapeut:in, Erstgespräche anzubieten, wenn keine Therapieplätze frei sind?
Weil sie es müssen. Am Ende eines solches Gespräches bekommt man dan meist Infos wie man am besten woanders fortfahren würde
Danke, das war mir so nicht bewusst. Grundsätzlich finde ich die Pflicht zur Meldung freier Termine nicht verkehrt, damit eine zentrale Vergabe und ein umfassender Überblick möglich ist. Auf der anderen Seite lösen die Mindestzeiten für Erstsprechsstunden selbst natürlich keine Probleme.
Aber das wirkt auf mich, als wäre man von einer Lösung, die dem Ursprungskommentierer das Herumtelefonieren erspart, nicht so weit entfernt.
Doch, leider schon
Wenn der Fall nicht sofort behandelt werden muss (ich nehme mal an Suizidalität oder sowas. In meinem Fall haben mittlere Panikattacken nur für ein paar Blätter Informationsmaterial gereicht. Therapeuten durfte ich mir dann selbst suchen. Erfolglos. Hab nach nem halben Jahr aufgegeben weil die Suche anstrengender war als die Panik.
Wenn man nicht selbst zahlt kann man ewig auf nen freien Platz warten.
Ah, ich wollte nicht die Probleme kleinreden, sondern fand nur die Infrastruktur überraschend okay. Eine zentrale Datenbank freier Termine ist ein solider Anfang.
Wenn keine Therapieplätze verfügbar sind, hilft aber natürlich auch die effizienteste und zentralste Terminvergabestelle der Welt nichts.
Vielen lieben Dank für den Hinweis. Dem bin ich bereits nachgegangen, leider habe ich mich persönlich da überhaupt nicht ernstgenommen gefühlt. Es kam mir so vor, als müsste ich erst auf einer Brücke stehen und rumschreien, bevor man einem glaubt, dass es es einem gerade nicht sehr gut geht.
Mir hat man das auch mehr oder minder direkt gespiegelt mit dem Satz: “Also so depressiv wirken sie jetzt gar nicht auf mich” gefolgt von einem unfassbaren “ich würde mir das auch gut überlegen, denn wenn das erstmal in ihrer Akte steht, wird vieles schwieriger”.
Hintergrund hier war, dass ich reflektiert habe, wie stark ich mich gerade von Stress und Burnoutsymptomen betroffen fühlte. Ist ein Jahr her und wurde seitdem schlimmer (Überraschung!).
Es fühlt sich wirklich so an, als würde man mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus gehen und die würden nur sagen “Sie können doch noch laufen und einen zweiten Arm haben sie auch noch”. Und das war nicht das erste Mal, dass ich mich so fühlte, als ich mich überhaupt überwinden und nach Hilfe fragen konnte. Daher kommt jedenfalls die Kritik am System meinerseits.
Ich hoffe das war nicht zu lang jetzt, ich finde einfach, dass es nötig ist, sowas mal zu benennen und ohne etwas Hintergrund ist das schwierig zu vermitteln.
Dafür braucht man einen Vermittlungscode.
Nur für bestimmte Fachärzte, nicht aber für z.B. Hausarzt, Augenarzt oder eben das psychotherapeutische Erstgespräch.
Bei anderen Fachärzten habe ich das nicht überprüft, aber was die Psychotherapie angeht, liegst du falsch.
Was dagegen spricht:
https://www.116117.de/de/psychotherapie.php
Probier es halt aus. Die Seite ist wie alle Digitalangebote in Deutschland nicht geil, an anderer Stelle, z.B. unter https://www.116117-termine.de, findest du entsprechend einen gegenteiligen Hinweis. Bei der Terminbuchung selbst kannst du im Vermittlungscode-Feld einfach „nein“ auswählen.
Aber auch auf der von dir verlinkten Seite steht:
Im Zweifel einfach anrufen. Ich will nicht bestreiten, dass es Probleme gibt, aber ein erstes Gespräch bekommt man eben schon.
Habe ich. Wie oben erwähnt, eigene Erfahrung und so. Ohne Vermittlungscode konnten die nicht viel machen. Ist für mich inzwischen auch obsolet, da ich nach über einem Jahr Wartezeit endlich mal einen Platz ergattern konnte.
Interessant, dass das da steht. Die wissen wohl selbst nicht, was sie brauchen und tun. Oo