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Menschliche Zusammenfassung:
Im neuen Organspende-Register.de können sich potenzielle Spender registrieren, es soll den Organspendeausweis in Papierform ergänzen.
Verbesserung durch das Register?
Der Papierausweis kann verloren gehen oder im Notfall nicht auffindbar sein.
Viele potentielle Spender haben keine Festlegungen über ein Ja oder Nein zu einer Spende getroffen. Auch viele Angehörige fühlen sich in einem solchen Fall überfordert und entscheiden sich deshalb gegen eine Transplantation.
Umsetzung
Der Papierausweis bleibt auch zukünftig gültig. Falls er nicht mit dem digitalen übereinstimmt, gilt die jüngste = aktuellste Erklärung.
Betrieben wird das Register vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Nur berechtigte Krankenhaus-Mitarbeiter dürfen die Erklärungen abrufen. Das funktioniert ab 1. Juli 2024.
Die Organspende ist in Deutschland dezentral organisiert. Es gibt auch viele außerklinische Einrichtungen, die sich beteiligen. Wenn die rechtlichen Fragen geklärt sind, sollen sie Anfang 2025 angebunden werden.
Erfahrungen anderer europäischer Länder
In Dänemark wurde ein ähnliches Register 2010 eingeführt, dort sind 28 % aller über 15-Jährigen registriert. Großbritannien führte 1994 ein Organspende-Register ein, die Eintragung ist freiwillig, etwa die Hälfte ist registriert. Die Niederlande folgte 1998, dort ist sie verpflichtend; die Zahl der Spender stieg dadurch aber nicht nennenswert. Die Schweiz sperrte ihr Register 2022 aufgrund von Hacker-Angriffen. Es gab nur wenige Registrierungen und durch das Register gab es keinen Anstieg der Spenderzahlen.
Bislang gebe es in keinem Land, in dem so ein Register eingeführt ist, “einen Beleg dafür, dass es einen akuten oder Langzeiteffekt auf die Zahl der Organspenden hat”.
Warteliste
Aktuell warten 8.400 Menschen auf eine Transplantation, davon 6.500 auf eine neue Niere, 870 auf eine neue Leber, 690 auf ein neues Herz.
Letztes Jahr haben nur 965 Menschen nach ihrem Tod eines oder mehrere Organe gespendet. Insgesamt sind 2.877 Organe transplantiert worden. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland weit zurück.
Sehe durch ein Online-Register keine Vorteile, außer für Hacker. Papierausweis herunterladen, in den Geldbeutel, fertig.
Was ist wenn ich es wage bei meinem Ableben den Geldbeutel nicht dabei zu haben.
Wenn man dich findet, du nicht ansprechbar bist und keinen Geldbeutel dabei hast, weiß niemand wer du bist, dann hilft das Register auch herzlich wenig.
Ich würde aber sagen, dass die meisten Motorradfahrer einen Geldbeutel dabei haben.
Aber mein Vor- und Nachname ist in meine Unterhose genäht falls man mich findet.
🖼️ Foto oder nie passiert!
Ich kann mich doch jetzt hier nicht einfach doxxen
Wo kann man solche Unterbuxen fertig kaufen?
Hilft nicht, wenn der wie in solchen Fällen üblich im Straßengraben oder in der Küchenschublade liegt.
Wenn der Geldbeutel samt Organspende-Ausweis im Straßengraben oder der Schublade liegt, kennt erstmal niemand deine Identität.
Wie willst du dann das Register abrufen?
- weil mein Name im Handysperrbildschirm steht
- weil jemand mich kennt
- weil mein Ausweis/Girokarte/Arbeitsnamensschild/Büchereiausweis in meiner Hosentasche steckt
- weil ich als Halter des Unfallfahrzeugs registriert bin
- weil meine biometrischen Daten erfasst sind (funktioniert zur Zeit, glaub, ich, (noch) nicht) …
Die Polizei ist ganz gut darin, Identitäten rauszukriegen, auch ohne Geldbeutel.
weil mein Name im Handysperrbildschirm steht
Glaube kaum, dass das reicht um das Register abzurufen. Kennt sich wer aus?
weil jemand mich kennt
Der wüsste auch, wo du wohnst und dann könnte man den Geldbeutel aus deiner Wohnung holen
weil mein Ausweis/Girokarte/Arbeitsnamensschild/Büchereiausweis in meiner Hosentasche steckt
Wenn du deinen Büchereiausweis dabei hast, sollte dich auch noch Platz für das Organspende-Kärtchen sein?
Guter Mensch
Gut, aber eine Widerspruchslösung oder wenigstens ein Entscheidungszwang wäre besser.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wer keine Organe spenden will, dann auch so konsequent sein sollte, keine Organspenden in Anspruch zu nehmen.
Link: https://organspende-register.de/
Um auch Menschen ohne Internetzugang oder Computer eine rechtssichere Dokumentation zu ermöglichen, bleibt auch der Organspendeausweis zukünftig gültig. Wer in der Vergangenheit einen Organspendeausweis ausgefüllt hat und seine Erklärung nun im digitalen Register registrieren möchte, sollte darauf achten, dass die Erklärungen übereinstimmen. Es gilt nach Darstellung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte immer die jüngste, aktuellste Erklärung. In jedem Fall bleibt es auch in Zukunft sinnvoll, mit den Angehörigen über seine persönliche Entscheidung zu sprechen.
Leute: redet mit euren Freunden und Verwandten darüber. Das hat den Effekt dass sie im Fall der Fälle wissen was eure Meinung war und das ihr eher wisst was ihre war. Bonuspunkte gibt’s dann dafür das Register zu teilen oder Organspendeausweise zu verteilen
Das heißt, im Register werden alle Ablehnungen gespeichert und alles ind ohne Ablehnung automatisch Spender?
Oh, ne, doch nicht. Nur eine weitere unnötige Onlinedatenbank.
Na ja, schade.
Warum auch, das wäre ja einfach und würde funktionieren. Außerdem müsste man das den Österreichern nachmachen, und das geht ja überhaupt nicht. Lieber ein unnötiges Bürokratie- und Technologiemonster schaffen.
Also irgendwie verstehe ich euch nicht. Da beschwert man sich seit Jahren Deutschland sei nicht im 21. Jahrhundert angekommen und dann macht man mal was vernünftiges und es wird nur gemeckert, weil es keine komplette Systemumstellung auf donate-by-default gibt. Und was hat das mit Bürokratie zu tun? Du nimmst deinen Ausweis und trägst dich online ein. Wow, so viel Papierkram und Amtsbesuche!
Du nimmst deinen Ausweis und trägst dich online ein. Wow, so viel Papierkram und Amtsbesuche!
Das ist mehr Aufwand als einfach automatisch Organspender zu sein, und nur in dem Fall, dass Du so sehr Arschloch bist, dass Du Deinen Mitmenschen Deine Organe vorenthalten willst, wenn Du sie nicht mehr brauchst, ausdrücklich widersprechen zu müssen.
Ich bin selber Organspender und befürworte es, dass es opt-out wird, aber Menschen die nicht spenden wollen als Arschlöcher zu bezeichnen finde ich schon ziemlich daneben. Jeder darf immer noch über seinen Körper selbst bestimmen.
Jeder darf immer noch über seinen Körper selbst bestimmen.
Ja, aber ganz ehrlich, wofür braucht man seinen Körper noch, wenn man tot ist?
Nur weil man ein Recht auf etwas hat, heißt das noch lange nicht, dass das Wahrnehmen dieses Rechts in jedem Fall nett, menschlich oder moralisch ist. Wer dagegen ist, Organe zu spenden, nimmt damit in Kauf, dass Menschen sterben, die sonst nicht sterben müssten. Und darüber erlaube ich mir, zu urteilen.
Auf der anderen Seite sollte man sich auch Mal damit beschäftigen welcges Level an Lebensqualität mit einer Transplantation erreicht wird und was der Aufwand ist. Ich weiß, das ist eine absolute Gratwanderung die ganz schnell Mal Richtung Euthanasie abdriften kann, aber Toleranz für die Leute die sagten: “nö, möchte ich nicht” entsteht dabei durchaus. P.s.: bin Organspender ohne Einschränkungen und hab auch schon Organe vom Spender zum Empfänger gebracht.
Ja, aber die Frage zur Lebensqualität müssen und können nur die Empfäger von Spenderorganen selbst beantworten. Wenn es nicht genug Spenderorgane gibt, stellt sich diese Frage aber oft gar nicht. Mehr Spenderorgane bekommt man nur durch mehr Organspender. Mehr Organspender bekommt man hauptsächlich dadurch, dass die ganze Geschichte so einfach und niederschwellig ist, wie irgend möglich. Deshalb haben viele Länder eine Opt-Out-Lösung eingeführt. Denn niederschwelliger als gar nichts machen müssen geht nicht. Wer unbedingt meint, kein Organspender sein zu wollen, kann das ja immer noch machen, muss aber was dafür tun.
Ich kenne jemanden, der vor über 10 Jahren eine Spenderlunge bekommen hat und eine ganz passable Lebensqualität hat. Würdest du ihm begegnen, merkst du erstmal nichts davon.
Das ist doch vollkommen egal. Klar ist es rational gesehen gut Organe zu spenden, aber nicht jede*r möchte solche Entscheidungen rational treffen und das muss man halt akzeptieren. Manche Menschen sehen ihren Körper eben als mehr als ein Stück Fleisch (ich nicht).
Manche Menschen sehen ihren Körper eben als mehr als ein Stück Fleisch (ich nicht).
Das können sie ja machen. Dafür gäbe es eine Opt-Out-Lösung, wie sie in vielen Ländern erfolgreich praktiziert wird. Denn eigentlich sollte in einer modernen Gesellschaft Organspende gesellschaftlich gewünscht sein und deshalb gefördert werden. Die einfachste Art der Förderung ist es, gesellschaftlich gewünschtes Verhalten so einfach und niederschwellig wie möglich zu machen. In Deutschland ist es aber so niederschwellig und einfach wie möglich, keine Organe zu spenden. Dafür muss man nämlich gar nichts tun. Damit fallen auch die Leute, die einfach nur unwissend oder faul sind als potenzielle Spender weg.
Dann überzeuge die Gesellschaft davon, dass donate-by-default das richtige ist. Dann wird das auch kommen. Bis dahin ist es absolut sinnlos sich über Verbesserungen des derzeitigen politisch/gesellschaftlich gewollten Systems zu beschweren. Die werden wohl kaum gegen den Willen der Bevölkerung ein neues System durchdrücken.
Also dass Menschen selbst entscheiden wollen, ob sie Spender sind oder überhaupt, wann sie bereit sind, so eine persönliche Entscheidung zu treffen… Ah ne, das muss vorgegeben werden, schließlich ist der Körper ja bloßes Objekt staatlichen Handelns und sollte jemand das nicht wollen, ist er/sie ein “Arschloch”? Wow. Ich finde, der miese Part in der Geschichte bist du.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Eine Widerspruchslösung wie in Österreich würde für mehr Organspender sorgen, statt den wenigen, die es gibt, noch bürokratische Hürden bei der Anmeldung im Register in den Weg zu legen.
Es ist doch nur eine weitere Möglichkeit, das Papierkärtchen gilt weiterhin. Es ist also keine bürokratische Hürde.
Im Vergleich zu Widerspruchslösungen, wie z.B. in Österreich praktiziert, ist es eine bürokratische Hürde. Warum sollen eigentlich immer die Leute, die sich sozial verhalten, zusätzlichen Aufwand für ihr soziales Verhalten bekommen, statt den Aufwand mal denen zuzuschieben, die sich unbedingt mit aller Gewalt antisozial verhalten wollen?
Es ist überhaupt keine Hürde. Wenn du spenden willst (oder auch nicht), hab einfach deinen Ausweis immer dabei und ignoriere das neue Register, wenn dir das zu viel Aufwand ist. Du kannst genauso weiter machen wie bisher. Es existiert keine Pflicht.
Um überhaupt einen Ausweis zu haben oder im Register zu sein, musst Du was machen. Das ist Aufwand. Warum verlagert man den Aufwand nicht auf die Leute, die unbedingt meinen, ihren Mitmenschen in Not ihre Organe vorenthalten zu müssen, wenn sie selbst sie nicht mehr brauchen?
Sicher, aber inwiefern ist das Online-Register in derzeitiger Form denn bitte keine Verbesserung des status quo? Und trotzdem wird gemeckert.
Eine Umstellung wird es nicht geben, wenn diese gesellschaftlich nicht gewollt wird.Weil das Online-Register nur neben den Spenderausweisen existiert, also im Zweifel noch eine zusätzliche Quelle ist, die auch noch zu prüfen ist, nur, um hinterher doch die Angehörigen fragen zu müssen.
Versuch mal das positive zu sehen: In Fällen, in denen bisher kein Organspendeausweis zu finden war, ist es jetzt möglich, das Register abzufragen und sollte der Mensch dann dort als Spender registriert sein, können die Organe verwendet werden. Das war in der Vergangenheit nur in Absprache mit den Angehörigen, die davon oft nichts wussten, möglich. Unterm Strich, wird also ein größer Anteil an potentiellen Spendeorganen tatsächlich verwendet werden.
Ja, ich würde auch gerne in deiner bunten blumigen Utopiewelt leben, in der alle grundsätzlich erstmal Spender sind, aber das wird einfach nicht passieren. Also hör auf diesen offensichtlich positiven Schritt schlecht zu machen, sonst hat in Zukunft gar niemand mehr Bock irgendetwas zu verbessern.
Habe mich eingetragen. Hat ganz gut funktioniert, habe nur eine Weile gebraucht die krankenversicherten Nummer zu finden, denke das wird für viele eine Hürde sein.
PS: Warum werden auf der Bestätigungsseite alle persönlichen Daten angezeigt, nur die Krankenversicherten Nummer ist zu privat? WTF.