Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will die Checks für ältere Menschen blockieren. “Ich halte staatliche Vorgaben, verpflichtende Selbstauskünfte auszufüllen und ärztliche Gutachten zur Fahrtauglichkeit auszustellen, für einen enormen Bürokratieaufwand”, sagte Wissing dem “Tagesspiegel”. Dem Minister zufolge können Autofahrer selbst am besten einschätzen, ob sie noch fahren können.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie gekonnt er einfach wegignoriert, dass es solche staatlichen Vorgaben schon gibt: Um einen Führerschein zu bekommen, muss man zwingend einen Sehtest machen und - je nach Klasse - auch eine medizinische Untersuchung. Und natürlich wissen wir, dass man mit 18 halt eine andere Sehstärke hat als mit 80 und daher macht es irgendwie dann auch absolut Sinn, dass man da eine regelmäßige Kontrolle unterbringt. Und nein, das muss nicht furchtbar bürokratisch sein.
Das Auto muss alle paar Jahre geTÜVt werden, aber bei Menschen die seit 60 Jahren Auto fahren, gehen wir davon aus, dass noch alle relevanten Verschleißteile in vollem Umfang funktionsfähig sind.
Ich fordere einen geistigen Gesundheitscheck für Bundesminister vor Amtsantritt sowie jährlich
Und am besten noch alle paar Jahre eine Schulung in der Fahrschule mit den neusten Gesetzen und eine Auffrischung des Erste-Hilfe-Kurses. Mit ein bisschen Digitalisierung könnte man so Nachweise übermitteln ohne dass die Behörde irgendeine Arbeit damit hätte. Aber ich befürchte es wird noch lange dauern bis so sinnvolle Sachen umgesetzt werden.
Edit: Und aktuell ist ja zumindest das Führerscheindokument nach 15 Jahren abgelaufen. Bei der Erneuerung ist es doch wirklich kein Aufwand zu gucken ob 3 Zettel da sind? So als absolutes Minimum.
Das brauchst du ja noch nicht einmal über die Geier von der Fahrschule machen - wir haben erstaunlicherweise in Deutschland mittlerweile die Infrastruktur, um sowas auch einfach digital zu machen. Dann hockst du dich hin, loggst dich per Perso/BundID in ein Portal ein, machst deine Schulung und einen Test und fertig. Da kann man auch so Basic Reaktionstests einbauen oder einen kleinen Fahrsimulator. Für Leute ohne PC kann man sicherlich irgendwo eine entsprechende Testbox aufstellen und es gibt sicherlich auch eine Möglichkeit zu verhindern, dass da der Opi einfach den Enkelsohn hinsetzt für den Reaktionstest.
Gerade habe ich zufällig im SWR einen “Gesndheits-Experten” zu dem Thema gehört. Der wollte allen Ernstes als Hauptargument gegen Gesundheitschecks anführen dass “ältere Menschen ihre Defizite selbst frühzeitig erkennen und handeln”, der kleine Teil der weiter fährt habe “Demenzen”. Da habe ich abgeschaltet. Auch diese Debatte ist wie alles bei uns gerade extrem unehrlich.
Die Politik weiss, dass mit Einschränkungen beim heiligen Blechle nur Stimmen zu verlieren sind, vor allem bei der Hauptwählerschaft den Rentnern. Die sorgen übrigens auch für Umsätze bei den Autoherstellern, nicht der Nachwuchs der vernunftbedingt bereit ist auf den 2t Koloss zu verzichten.
Absolut jeder der ein Familienmitglied >70 Jahre hat kennt die ermüdende Debatte zur freiwilligen Abgabe der Pappe. Da hilft nicht mal der Hinweis auf die Gefahr für die Enkel. Erst wenn die Schäden zu teuer werden oder es sowieso ins Heim geht hat der Spuk ein Ende.
Erwartet in dieser Debatte kein befriedigendes Ergebnis. So lange Politiker beim Drehtür-Spiel mitmachen (Wissing) gibt es nur einen der den Ton angibt. Die Industrie. Die Kosten trägt ja die Allgemeinheit, wie praktisch.
Am Ende macht diese Abwehrhaltung nur Sinn, wenn man genau weiß, dass hunderttausende oder gar Millionen Fahrer durch solche Gesundheitstests durchfallen und dann entsprechend wütend durch die Gegend bauern werden. So eine Regel ist sinnvoll zur Verkehrssicherheit, das kann man schlecht wegdiskutieren. Es ist jetzt auch nicht besonders viel Aufwand, wenn man alle paar Jahre mal zum Doc muss so 2-3x im Leben. Von daher ist dieser Widerstand nur zu erklären, wenn die mit entsprechend hohen Durchfallquoten rechnen. Nur so als Beispiel: Bei unbehandelter Schlaf Apnoe soll man kein Auto fahren. Mediziner rechnen mit 20 Millionen undiagnostierter Fälle in Deutschland.
Wir leben in einem Land, in dem es als Gängelung betrachtet wird, wenn man nicht gratis 10m² öffentlichen Grund gratis 23h am Tag mit seinem Auto vollstellen kann. Wo es Proteste gibt, wenn man nicht mehr mit 50km/h Tempolimit im Stau stehen kann.
Alles. Ausnahmslos alles was in irgendeiner Weise die “Freiheit” der Autofahrer einschränkt, wird hier sofort als Untergang des Abendlandes und Diktatur gebrandmarkt. Guck dir mal Meinungsbeiträge zum Thema Gurtpflicht an.
FDP will weiteres Gesetz blockieren
Dem Minister zufolge können Autofahrer selbst am besten einschätzen, ob sie noch fahren können.Da die Bundesregierung sich als ganzes enthalten muss, wenn ein Koalitionspartner dagegen ist, spricht man in Brüssel vom sogenannten “German Vote”, denn eine Enthaltung wirkt oft wie ein Nein in den Abstimmungsprozessen.
Dem Minister zufolge können Autofahrer selbst am besten einschätzen, ob sie noch fahren können.
Betrunkene können am besten einschätzen ob sie noch ein weiteres Bier trinken sollten. Sagt die Getränkeindustrie! Und die muss es schließlich wissen!
Dem Minister zufolge können Autofahrer selbst am besten einschätzen, ob sie noch fahren können.
Dann hat sich das mit der Debatte um THC-Grenzwerte doch erledigt. Die Promillegrenze für Alkohol können wir dann auch abschaffen.
Eigentlich auch den Führerschein generell. Kann man ja selbst am besten einschätzen, ob man Auto fahren kann oder nicht.
Und wenn wir schon dabei sind kann auch jeder am besten einschätzen, wie viele Stunden er am Tag überhaupt arbeitsfähig ist. Amtsarzt oder so? Unnötige Bürokratie! Wenn ich sag da gehn nur 4h, dann gehn auch nur 4h. Da muss das Amt mir die Erwerbsminderungsrente halt direkt einfach durchwinken, ich weiß es ja am Besten.
(/s und so)
Hab ich im Traum schon mehrfach gemacht. Dann immer ohne Kuppeln, und Bremsen war auch eher optional, aber das ging schon recht gut!
Krieg ich jedes mal nen Lolli wenn ich “FDP” und “blockieren” in einem Satz lese?
Dann hast du danach wahrscheinlich Diabetes.
Oder einen Süßigkeitenladen
Christian Lindner gefällt dein mindset
Zu viele Lollis sind nur zuckrige Chancen!
deleted by creator
Das wäre das Ende von !rentnerfahrenindinge@feddit.de
Oh nein! Das können wir doch nicht zulassen!
Naja, eigentlich schon. Mal schauen wann die auf den Trichter kommen, wenn man boomern die Führerscheine weg nimmt, wieviel CO² das einspart.
5% Hürde wann?
Bin zwar dafür, aber frage mich warum sowas auf EU-Ebene stattfindet.
Der Führerschein ist doch auch europäisch einheitlich. Wär auch irgendwie doof, wenn in manchen Ländern so ein Test erforderlich ist und in anderen nicht.
„Ich freue mich so auf den Urlaub, dann darf ich endlich wieder Auto fahren“
Stimmt auch wieder.
Weil Deutschland, Auto Land ist und Leuten niemals den Lappen weg nehmen würde. Das gäbe einen Bürgerkrieg. /s
Weil es besser ist solche Dinge einheitlich in vielen Ländern zu regeln, das spart Aufwand für alle die regelmäßig mit mehreren Ländern zu tun haben. Außerdem haben wir einen EU-weit einheitlichen Führerschein.
Hast du eine Vermutung?
Es wurde ein paar mal gesagt, dass ja auch der Führerschein EU-weit gilt. Da ergibt es natürlich Sinn dort auch sowas zu regeln.
Klar muss eine Kontrolle her und Leuten, die auf Grund medizinischer Defizite nicht zum führen eines Kfz geeignet sind die Pappe abgenommen werden… aber es muss auch an Alternativen für diese Menschen gearbeitet werden:
Ich lebe hier in einem totalen Kaff, es fährt ein Schulbus, das wars dann aber auch schon. Hast du hier kein Auto bist du am Arsch. Hier im Dorf (und auf diversen Höfen in der Umgebung) leben an und für sich rüstige Rentner für die aber bei Verlust des Führerscheins wohl nur noch das Altersheim in Frage käme (Kinder sind in die großen Städte gezogen, Nachbarn oft selbst alt. Taxi? Mit Anfahrt aus der nächsten größeren, etwa 20 km entfernten Stadt quasi unbezahlbar).
Zum einen gibt es dann noch 25km/h Autos bzw. Roller diverser Bauarten, aber viel wichtiger ist doch die Frage: wie viele mobile Rentner ist dir ein Verkehrstoter wert?
Das klingt vielleicht zynisch, aber das ist genau die Rechnung, die man hier aufmachen muss. “Unfähige” Autofahrer töten. Diese Maßnahme würde also Menschen retten. Gleichzeitig schränkt das ein paar Rentner ein paar Jahre ein. Über 70% der Menschen in D wohnen in Städten, der Abstand zwischen unfähig Auto zu fahren und pflegebedürftig dürfte in der Praxis auch nicht so groß sein. Von wie vielen Lebensjahren reden wir also? Wiegt das die verletzten und toten auf?
Hah, die 25 km/h Fahrzeuge (und langsamer) hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht mehr auf dem Schirm! Das könnte - wenn richtig vermarktet - mit Sicherheit die Hemmschwelle für den Verzicht auf ein “richtiges” Auto für so manchen deutlich senken.
Von wie vielen Lebensjahren reden wir also? Wiegt das die verletzten und toten auf?
Ich glaube das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss… das weckt so Erinnerungen an die Diskussionen rund um Corona…
Ich glaube das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss… das weckt so Erinnerungen an die Diskussionen rund um Corona…
Und? Im Ernst, diese Rechnung machen wir doch längst, das sagt bloß keiner. Wenn wir zB Medikamente erst nach einer Prüfung zulassen, dann sagen wir damit, dass wir die Menschen, die zwischen “Erfindung” und Zulassung vermeidbar sterben hinnehmen, weil wir meinen, dass die “überschüssigen” toten durch etwaige unwirksame oder schädliche Medikamente schwerer wiegen.
Noch direkter ist es bei Organspenden. Da wird ganz klar gesagt: Alkoholiker kriegen keine neue Leber. Warum? Weil wir mehr Lebensjahre rausbekommen, wenn wir das jemand anderem geben.
Es ist doch hochgradig unehrlich, so zu tun, als ob wir diese Abwägungen nicht vornehmen würden. Wir tun das. Schon immer.
Dass es keine Alternativen gibt ist ja aber die Folge davon, dass alle mit dem Auto fahren. Die Bahnstrecken hat man rückgebaut, jeder Radweg wird torpediert, der Dorfladen hat zugesperrt, weil alle mit dem Auto zum Supermarkt auf der grünen Wiese fahren, der Ortskern ist tot, weil da die Bundesstraße durchläuft. Wenn man sich das Wahlverhalten alter Leute am Land anschaut wollen die Leute das auch so. Tja.
Zum unbezahlbaren Taxi: Ich weiß, dass die Nachkriegsgeneration da oft innerlich blockiert ist, aber für die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Autos kann man ziemlich oft Taxi fahren. Jetzt vielleicht nicht 2x20km Kilometer, aber halt bis zur S-Bahn. Oder man spricht sich mit Gertrude und Josef ab und fährt gemeinsam. Oder fragt Mal die Nachbarn.
Ich weiß, die Situation hier in meiner kleinen Ecke im hessischen Outback ist jetzt virlleicht nicht wirklich repräsentativ… aber es gibt halt genügend Regionen wie meine, wo die nächste S- oder U-Bahn gute 90 km entfernt abfährt und die Öffis aus “Schulbus bis zu Stadt und von da mit der Bimmelbahn weiter” bestehen.
Ja icg weiß, Henne/Ei und so…
Aber die in der anderen Antwort auf meinen Post angesprochenen 25 km/h Fahrzeuge könnten dagegen für die Klientel vielleicht schon eher eine Antwort sein.