Hier könnten Schulen eine Menge gutes tun. Viele Menschen könnten hier einen guten Start und Einführung in Sport bekommen, wo es nicht darum geht, Leistung und Qual abzurufen sondern die positiven Seiten zu vermitteln, die Sport auch haben kann. Es gibt einige, die im späteren Leben sagen, sie hätten nicht gewusst, dass Sport auch Spaß machen könne, man hätte es bisher nur aus der Schule gekannt und gerade nicht lieben gelernt.
Was könnte denn noch mehr Spaß am Sport vermitteln? Unsere Lehrer haben es mit Ballspielen, Leichtathletik, Joggingeinheiten, Schwimmen und Parcour versucht und dabei nicht nur die Erfolge bewertet, sondern hauptsächlich wie viel Einsatz die Person gebracht hat. Was anderes würde mir da auch nicht mehr einfallen.
Wenn sich dann Schüler darüber beschwert haben, dass das zu anstrengend war, waren es meistens die, die zu oft im Elterntaxi statt mit dem Fahrrad zur Schule gekommen sind.
und dabei nicht nur die Erfolge bewertet, sondern hauptsächlich wie viel Einsatz die Person gebracht hat
In was für einer Schule wird das denn gemacht? Bei uns ging es rein um die Erfolge, in Zahlen, mit Leistungstabellen die für alle Schüler:innen gleich waren. Ich war nie in Reichweite einer akzeptablen Note, geschweige denn jemals an die Benotungen der Kinder heranzureichen, die von vorneherein Spaß am Sport hatten, egal wie viel Einsatz ich gezeigt hätte - also hab ichs gelassen.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass manche Kinder durch den Sportunterricht langfristig vom Sport (bzw. dem Spaß daran) abgehalten werden. Bei mir war das nämlich eindeutig so.
In meiner Schule gingen diese Tabellen bis zur 6. Also auf dem paper stand das man mindestens so und so viele Liegestütze braucht um durchzufallen.
Geiles Gefühl wenn man gesagt bekommt, dass man zu schlecht sei um ne 6 zu bekommen.
Auch waren die Tabellen extrem anders zwischen Mädchen und Jungs. Nicht ein bisschen sondern extrem. Das hat man auch im Notenspiegel gesehen. Oft was bei den Jungs nicht mal für eine 5 gereicht hat war eine 3 oder gar 2 für Mädchen.
Genauso war es bei uns auch.
Beim 3km Lauf bekamen wir die Tabelle 8 Wochen vor der Benotung, um trainieren zu können; ich stand rechnerisch ungefähr auf einer 9 oder 10. Deutlich zu schlecht für die 6. Ich hab meine Lehrerin gefragt, ob sie ernsthaft von mir erwartet, dass ich zwei Monate trainiere, nur um es möglicherweise auf eine 5 zu schaffen - und sie hat nur mit den Schultern gezuckt. Das Ergebnis: Ich hab mir eine 6 eintragen lassen und bin nicht mitgelaufen. Dafür hatte sie sogar Verständnis.
Ich glaub die einzigen Menschen, die Sportnoten fair oder sinnvoll finden, sind die, die schon als Kinder gut darin waren. Klar hatten die Spaß am Sportunterricht, wenn dort honoriert wurde, was sie eh schon zum Spaß gemacht haben - ich hätte mich auch gefreut, wenn ich fürs übermäßige Bücherlesen einfach eine 1 oder 2 ins Zeugnis bekommen hätte.
Das ganze hat wirklich mir jeglichen Spaß an Sport genommen. Erst viel später habe ich Gewichtheben für mich entdeckt.
Da kann ich mir soviel Zeit lassen wie ich will zwischen Sätzen und mein eigenes Tempo wählen. Ich muss nicht schnell sein und habe keine Angst durch Unfähigkeit andere zu benachteiligen wie im Teamsport.
Ich glaube wirklich dass es für jeden einen passenden Sport gibt. Es ist nur für manche eine riesige Qual herauszufinden welche. “Probier einfach welche aus” hört sich toll an, aber bracht auch extreme geistige und teilweise körperliche Ausdauer.
OK, ich verstehe das Problem. Ich wollte auch nicht andeuten, dass die Lehrer irgendwie “Schuld” seien. Sehr gut kann ich mir vorstellen dass sogar im Gegenteil mit viel Engagement und Idealismus probiert wird, genau so, wie du es beschreibst. Ich habe mich wohl selbst etwas naiv hinreißen lassen eine vermeintlich einfache Lösung für ein komplexeres Problem zu posten. Schule allein kann das sicher nicht rocken was gesellschaftlichen Herausforderungen zu wuppen wäre.
Genau, das Gefühl habe ich auch, dass das eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Bewegung muss normalisiert werden und dafür müssen Räume geschaffen werden. Fahrradfahren muss sich lohnen, mehr Spiel- und Sportplätze statt Parkplätze, Straßen müssen Räume werden, die auch von Menschen und nicht nur von Autos genutzt werden können, etc…
Ab und zu frage ich Leute, was sie machen würden, wenn sie jederzeit in eine Turnhalle gehen könnten, ohne Verein und Eintritt und alles darin nutzen könnten, wie sie wollen. Eigentlich alle lassen da sofort das innere Kind durchscheinen, ich glaube auch Erwachsene haben noch Bock zu toben.
Ich finde man sollte auch den Einsatz für Vermeidungsstrategien höher bewerten
Das Problem kenne ich. Leider hat der Artikel keine Antwort, wie das Problem zu lösen ist oder anderweitig interessante Einblicke.
So viele verschiedene Sportarten einfach einmal kurz antesten, bis man eine findet die einem Spaß macht. Hat bei mir auch gedauert, hab dann aber irgendwann Glück gehabt :)
Hab rausgefunden, dass mir Skifahren und Kitesurfen richtig taugen. Scheinbar Geschwindigkeit, wo ich nicht selbst für die Geschwindigkeit sorgen muss.
Jetzt wohn ich so weit weg von Bergen und Meer, wie man wohnen kann 😅
Ist umziehen eine Option?
Naja, Sportarten sind oft gar nicht das Problem. Das Problem ist die Disziplin am Ball zu bleiben.
Für mich hat keine Sportart im Verein funktioniert, weil es mich viel zu sehr stresst, jede Woche gezwungen zu sein zum Training zu gehen. Allein deshalb sind alle Teamsportarten komplett raus, auch wenn mir zB Feldhockey richtig Spaß gemacht hat. Jetzt verabrede ich mich regelmäßig, aber komplett ungezwungen, mit Freunden zum Badminton, Fitnessstudio und manchmal für die Skihalle. Das funktioniert für mich sehr gut
Ja kann ich sehr gut verstehen. Ich gehe Bouldern, das kann man gut und ungezwungen alleine machen, oder mit Freunden zusammen.
Sportart suchen die für dich witzig/cool aussieht und die einem evtl. spaßmacht, wenn man eine gefunden hat die einem spaßmacht dann Kombination aus der sportart + fitness um besser in der sportart zu werden + präventionsmaßnahmen um sich in der sportart nicht zu verletzen.
Danke dir. Schwimmen habe ich lange intensiv betrieben. Vielleicht wird es Zeit, dass ich mich wieder bei einem Verein anmelde.
Nutzername prüft aus
Es geht mir ähnlich. Als ich wegen Rückenproblemen anfangen musste mit Sport wurde mir gesagt ich werde es lieben lernen.
Das ist jetzt ca. 2 Jahre her und ich hasse immer noch jede Minute und dieses ominöse Sport-High habe ich auch noch nie bekommen, dafür aber häufig das Gefühl gleich brechen zu müssen…Immerhin sind die Rückenprobleme zwar nicht weg aber zumindest unter Kontrolle :DIch krieg auch jedes mal das Kotzen, wenn Leute mir erzählen wollen, wie geil sich das doch anfühlt. Ne, sorry, ist einfach nur scheiße.
Das wird schon nich gelogen sein, manche werden ja richtig süchtig
Ja, aber viele Menschen verstehen nicht, dass sich (insbesondere ihr Leistungssport) für andere eben nicht geil anfühlt.
Kann ich bestätigen, wenn ich nicht wenigstens einmal (eher zweimal) die Woche meinen Fix kriege, werde ich mittlerweile hibbelig.
Es ist echt nicht leicht rein zu kommen. Ein Freund hat mich in meiner Jugend zum Laufen animiert und es war Anfangs mies. Hat halt erst nach mehreren Malen klick gemacht und seitdem liebe ich dieses Sport-High. Wenn ich mal unmotiviert bin und überhaupt keinen Bock habe rede ich mir immer all die Vorteile ein. Das Krasseste ist ja, dass du mit vergleichsweise wenig Zeit viele Effekte bekommst wenn es regelmäßig passiert. Das Beste ist der gute Schlaf und sich leicht und unbeschwert bewegen zu können im Alltag. Ein guter Anfang wäre sowas wie “The Gym of Life” ins Leben zu integrieren.
Und überhaupt, mittlerweile hasse ich Sport. Ich hasse Schwitzen und dass ich so knallrot werde. Ich hasse, dass man seine stinkigen Sportklamotten im schlimmsten Fall den ganzen Tag mit sich herumtragen muss. Ich hasse das Warten in der Schlange, ich hasse, vom Schwimmnachbarn leicht mit den Zehennägeln am Bauch gekratzt zu werden, wenn man versucht, auszuweichen. Ich hasse, dass ich jeden Monat 30 Euro an den Kickbox-Verein überweise. Aber am allermeisten hasse ich das Commitment.
Das ist glaube ich das große Missverständnis, das viele haben: Bei allen Gesundheitsempfehlungen zu Sport geht es darum, dass man sich bewegt und dass man irgendwie aktiv ist. Und auch trotz aller Forschung zum Thema High Intensity Intervall Training: Es ist völlig ok, wenn man sich bewegt und dabei eben nicht ständig und völlig volle Power gibt bis man japsend mit rotem Kopf am Wegesrand hockt. Wenn man den Spaß dann noch in den Alltag integriert, dann geht es auch mit dem Commitment. Fahrt halt mit dem Rad zur Arbeit, ballert aber nicht wie die Berserker durch die Stadt. Zack, Sport gemacht, aber ihr habt euch eben nicht überanstrengt. Spaziert in der Mittagspause um den Block, ihr müsst da aber nicht volle Pulle sprinten. Spart euch die Vereine, wenn ihr eh nicht hin geht oder das keinen Spaß macht.
Ich habe von Anfang an darauf geachtet, Sport zu meinem Alltag zu machen. Wenn man sich nämlich permanent sagt: “Och nö, schon wieder Sport,” dann konditioniert man sich selber, das zu hassen. Stellt man das aber gedanklich auf eine Stufe wie Einkaufen gehen, zu Abendbrot essen oder um 20 Uhr die Tagesschau einzuschalten, dann finde ich das sehr eträglich.
Wichtig ist auch, für etwas Ablenkung beim Sport selber zu suchen. Man muss jetzt nicht die ganze Zeit mit einem anderen quatschen oder laut bei Musik mitsingen, aber zwischen den Übungen ein paar Sätze mit dem Nachbarn reden und während der Übung vielleicht etwas fetzige Musik als Antrieb hören, hilft ungemein.
Und nicht zuletzt: Man muss sich beim Sport nicht kaputt machen. Keiner verlangt, dass man so lange/viel trainiert, dass man hinterher halbtot in der Ecke hocken bleibt. Wenn ich eine Stunde auf dem Heimtrainer saß und meinen Kreislauf trainiert habe, bin ich zwar durchgeschwitzt, habe aber keinen hochroten Kopf oder fühle mich besonders schwach. Sport machen heißt auch, nicht zu viel Sport zu machen.
Ich mache keinen “Sport”. Hab es nie lange geschafft, dabeizubleiben und mich immer wieder aufzuraffen.
Stattdessen hab ich in meinen Alltag genug Bewegung eingebaut.
Alleine auf dem Weg zur Arbeit und zurück bin ich jeden Tag 1,5 Stunden mit dem Rad unterwegs (26km) oder bei miesem Wetter zu Fuß (9km, Rest mit Öffis).
Ich könnte auch vor meiner Haustür in den Bus einsteigen der direkt zum Büro fährt, aber nachdem ich das ein Jahr gemacht hab, hab ich mich 10 Jahre älter gefühlt.Na so richtig als Sport würde ich das nicht einstufen. Bewegung ja, Sport nein. Genug Bewegung? Für mich eher fraglich.
Eine Stunde Heimtrainer, mit dem Ziel das Herz-Kreislauf-System zu stärken, trainiert den Körper deutlich mehr und besser als anderthalb Stunden mit dem Rad zu fahren oder zwei Stunden zu gehen.
Du hast deutlich mehr davon, 2-3 mal die Woche für eine Stunde auf dem Heimtrainer zu strampeln, als täglich 1,5h auf dem Rad zu sitzen und möglichst so zu fahren, dass man nicht verschwitzt auf der Arbeit ankommt.
Heimtrainer ist für mich halt keine Option.
Der wird nach einer Woche zum Kleiderständer.Aber auf dem Rückweg von der Arbeit baller ich halt mit dem Rennrad so schnell ich kann.
Das allein ist schon mehr als 2-3 Stunden pro Woche.lass dir von krik nichts sagen, jeden Tag 1.5h Fahrrad zu fahren ist sehr guter Sport. So viel Bewegung im Alltag wie du zu haben ist nicht zu unterschätzen und hält dich gesund und fit
Noch mal: Eine Stunde auf dem Heimtrainer hat einen vielfach besseren Trainingseffekt als eine Stunde Radfahren. Mit dem Rad kann man rollen (und das macht man automatisch viel), mit dem Heimtrainer geht das nicht, da muss man weiter treten.
Wenn der Heimtrainer zum Kleiderständer wird, dann liegt das daran, dass man den Sport nicht zum Alltag macht. Ja, man muss sich zu Anfang durchbeißen, das war bei mir nicht anders. Ich habe sicher 2 Monate gebraucht, bis ich den Widerstand losgeworden bin, der immer dann aufkam, wenn ich zur Muckibude sollte/musste. Das ist ein psychologisches Ding, und das kann man nur selber überwinden, indem man sich selber überwindet. Da führt kein Weg drumherum. Ich habe mir meine Fortschritte im Fitnessstudio immer notiert (wie lange, welches Gewicht, etc.) und habe das als Motivationshilfe genommen. Ich habe z. B. fast wöchentlich das Gewicht auf die nächste höhere Stufe ändern können. Das motiviert! 💪😀
Irgendwann habe ich dann ein Plateau erreicht, das man dann nur noch mit speziellem Training und Ernährung überwinden kann. So weit wollte ich das aber auch nicht treiben. Ich mache nur noch Sport, um zu erhalten, was ich erreicht habe.
Mit dem Rad kann man rollen
Mit meinem nicht, das ist ein Fixie 😁
Du meinst es sicher gut, aber ich habe 20 Jahre lang versucht, mich soweit durchzubeißen, dass der Sport zur Gewohnheit wird.
Hab auch schonmal ein Dreivierteljahr lang 5x/Woche strukturiert trainiert, mit Trail Running und Calisthenics. Eigene Routine entwickelt, an Rennen teilgenommen, usw.
Die Motivation überlebt halt nie den Winter, also hab ich für mich was gefunden, was mich gesund hält ohne extra dafür Zeit zu investieren.
Neben dem Pendeln mach ich mir den Alltag halt sonst auch möglichst schwer - Treppen statt Aufzug, Wocheneinkauf mit Rucksack, Brombeeren vernichten mit Handsäge, etc.
Das reicht für ne gute Kondition.Bist du ein Heimtrainerverkäufer?
Man kann auf dem Rad rollen und langsam fahren, den Heimtrainer kann man aber genauso gut viel zu einfach einstellen.
Und zu doll reintreten ist auch nicht gut, wenn man Ausdauer und nicht Stärke trainieren möchte.
Ich würde es auch nicht schaffen, mit einem Heimtrainer dabei zu bleiben, aber wenn ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, ist das dabei bleiben relativ einfach, und wenn man stärker reintritt wird man auch mit mehr Geschwindigkeit belohnt. Ich habe nicht das Problem, dass ich mich dauernd rollen lasse, im Gegenteil, ich muss mich zurückhalten damit ich es nicht jeden Tag übertreibe.
Nein, ich bin kein Verkäufer.
Wenn man auf einem Heimtrainer Kardio macht, dann tritt man so “doll”, dass die Herzschlagfrequenz bei ungefähr 70-80% von (Männer: 220 minus Alter in Jahren) und die Trittfrequenz bei ca. 75-100 liegt (nach eigenen Empfinden und je kaputter die Knie desto höher die Frequenz). Den Trittwiderstand am Trainer stellt man laufend nach (na gut: eher alle 15 Minuten), sodass die anderen beiden Zahlen ungefähr gleich bleiben. Das kann man noch variieren, in dem man alle paar 10-20 Minuten auch mal einen Sprint einlegt.
Am Ende der Stunde legt man dann noch eine 5-10 minütige Abkühlphase ein, bei der man den Widerstand fast komplett oder komplett abstellt und seinen Kreislauf so Stück für Stück wieder auf Normalniveau bekommt.Man ist hier hinterher nassgeschwitzt, richtig nassgeschwitzt. Ein Liter Wasser geht hier sicher verloren, vielleicht auch mehr.
Das hat mit Radfahren nicht mehr viel zu tun und hat einen ganz anderen Trainingseffekt.
Da möchte ich dir doch widersprechen, weil ich dann doch so gerne Radfahre: Du schwitzt auf dem Heimtrainer mehr als beim normalen Fahrradfahren, weil dir der Fahrtwind fehlt. Menschen schwitzen, um mit Verdunstung des Wassers den Körper zu kühlen bzw. die durch die Aktivität der Muskeln erzeugte Wärme abzuführen. Das ist bedeutsam einfacher, wenn dir ein 30km/h Wind entgegen kommt, weil das natürlich die Verdunstung erleichtert. Und ich merke auch so an meinen Trinkflaschen, dass man outdoor ebenfalls ordentlich Wasser pro Stunde verbraucht.
Ich finde Heimtrainer öde langweilig. Ich finde es grausig irgendwie zu Hause im Kabuff zu hocken und zu schwitzen. Da fahre ich lieber draußen rum, durch die Natur, hab den Fahrspaß, den Fahrtwind, erlebe was, sehe meine Gegend und freue mich. Und ich fahr auch stumpf mit dem Rad zur Arbeit. Nicht in der Kategorie “Volle Attacke”, aber es bringt den Puls hoch und hat einen Trainingseffekt.