Wie ist denn hier der Zusammenhang zwischen öffentlichem Nahverkehr und dieser GmbH die einen Rufbus anbietet?
Kann man als (beliebige) GmbH zu einem Teil der ÖPNV werden? Und warum kann er den Rufbus nicht privat betreiben?
Steht doch in dem im Artikel verlinkten Artikel, der Rufbus wird als Linienbus eingestuft und müsste das Ticket akzeptieren, aber die Abgeltungen reichen nicht für den Betrieb, also wird er eingestellt.
Ich bin mir ziemlich sicher das auch dieser Firma der Betrieb vom Land(-kreis) gefördert wird und sich dem entsprechend so zu verhalten hat. Macht sich halt nicht so gut das öffentlich als Grund zuzugeben.
Und woher nimmst du diese Sicherheit?
Reiner Busverkehr wird oft eigenwirtschaftlich erbracht (siehe das Interview von einem Grüne-MdB), hier in Baden Württemberg liegt der Anteil bei bis zu 33%, auf einer touristisch geprägten Insel könnte das auch gut der Fall sein
https://www.matthias-gastel.de/so-funktioniert-eigenwirtschaftlicher-busverkehr/
Mindestens der Kauf von neuen Bussen wurde teils bezuschusst (steht auch auf der Webseite des Betreibers 2016 etwa). Google spuckt auch noch ein bisschen mehr aus u.a. zu Haltestellen aber ist recht schwierig zuzuordnen um welche Linien es genau geht.
Aber du hast wohl recht dass ich da allgemein mit etwas zu großer Sicherheit ran gegangen bin und es tatsächlich durchaus ein paar nennenswerte eigenwirtschaftlich Betriebe in der Republik gibt. Denen bin ich bisher wohl noch nicht über den Weg gelaufen.
Insofern wird die Frage von @Kissaki@feddit.org doch wieder interessant und zumindest aus laiensicht ist es wohl wirklich so das man als beliebige private Gesellschaft tatsächlich einfach Teil des ÖPNV wird wenn man macht was dafür eben so üblich ist. Zumindest lese ich das aus dem Personenbeförderungsgesetz heraus:
§8 Abs 1: Öffentlicher Personennahverkehr im Sinne dieses Gesetzes ist die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen. Das ist im Zweifel der Fall, wenn in der Mehrzahl der Beförderungsfälle eines Verkehrsmittels die gesamte Reiseweite 50 Kilometer oder die gesamte Reisezeit eine Stunde nicht übersteigt.
Einen Zuschuss über ein Landesprogramm für barrierefreie Busse schließt aber auch nicht aus, dass der restliche Betrieb eigenwirtschaftlich erfolgt.
33% sind in meinen Augen aber eher „manchmal“ als „oft“
Oft genug dass ich von einer Unterstellung er würde Subventionen einstreichen, und sein beschriebenes Problem wäre nicht real, absehen würde
Das Urteil sei “überwiegend ideologisch geprägt” und er würde prüfen "ob es vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Gesamtsituation sinnvoll ist, das Verfahren fortzusetzen“. Klingt als würde der Typ zu viel Bildzeitung lesen und den Begriff Gewaltenteilung nicht kennen.
Bevor hier alle jubeln, das große Problem beim Deutschlandticket ist nunmal dass Einnahmenausfälle eben nicht voll ersetzt werden, und es für mehr/neue Angebote keine wirkliche Kompensation gibt. Der gleiche Grund warum in Dresden jetzt mit der Axt gekürzt werden muss.
ÖPNV muss eben primär durch die Angebotsqualität überzeugen, und das Deutschlandticket in der jetzigen Form ist ein weiteres Hemmnis für Ausbau und Erweiterung. Wir sollten die Idee für ein derartig vereinfachtes Tarifsystem welches Zugangshürden abbaut aber beibehalten und weiterentwickeln
Blöde Frage: Wie käme der Busunternehmer eigentlich an Einnahmen, wenn jeder Fahrgast ein Deutschlandticket hätte und keiner es bei ihm kaufen würde?
Die Einnahmen werden in der Zukunft nach einem Schlüssel verteilt (und natürlich gibt es eine Provision für den Vertrieb)
Wenn er es aber nicht akzeptiert, bekommt er die Einnahmen seiner Ticketverkäufe, sowie eventuelle Zuschüsse und kann damit fest planen. Eventuelle Zusatzangebote wie diesen Fahrservice kann er dann auch selbst mit Zuschlägen/anderen Tarifangeboten etc… querfinanzieren.
Hier in Süddeutschland wurde seit der Einführung des Deutschlandtickets auch schon still und heimlich die Axt angesetzt, und zum Beispiel der 20 Minuten-Takt an Sonn- und Feiertagen auf einer touristisch beliebten Strecke wieder gestrichen, auf einer anderen beliebten Strecke die Neuausschreibung des Netzes und Neufahrzeuge verschoben, weil kein Geld mehr da sei…
Edit: Angepasst, die Verkäufer durften die Kohle wohl einfach behalten, wird wohl geändert im Mai und ab 01.01.25 rückwirkend geändert. Hätte nicht gedacht, dass das ganze so dämlich geregelt war bis jetzt. Danke an @NeoNachtwaechter@lemmy.world für den Hinweis
Wie käme der Busunternehmer eigentlich an Einnahmen
Gar nicht.
Die entsprechende Umverteilung der Einnahmen zwischen den verkaufenden Firmen ist von Anfang an geplant, aber m.W. bisher noch nicht realisiert.
Wow, du hast Recht. Es wird wohl rückwirkend ab dem 01.01.25 passieren, aber warum hat man dann Firmen wie Mo.pla erlaubt Tickets zu verkaufen, die gar keine eigenen Verkehrsdienste erbringen? Richtig kriminell
Wichtiger Hinweis, das mit der 2. und 3. Stufe.
Demnach bekommt der Busunternehmer auf der Insel auch dieses Jahr noch NICHTS, weil er ja nur leistet, aber nicht selber verkauft.
Nur recht wenige Busunternehmer können sich eine eigene Verkaufs-App bauen und dann auch noch durch entspr. Werbung ordentliche D-Ticket-Verkaufszahlen generieren.
Am Ende des Tages seh ich hier wieder das Problem das man sich seitens der Politik nicht in der Lage sieht das D-Ticket dauerhaft zu garantieren und so alle Planungen in diese Richtung einfach sehr zögerlich und langsam laufen.
Und Anbieter mit Mo.pla sind halt schon so ne Sache. Die treten praktisch als Dienstleister für ein berechtigtes Unternehmen auf (in dem konkreten Fall Vetter aus Bitterfeld), dass das so wohl nicht ganz gedacht war dürfte klar sein.
Wobei die Einnahmenaufteilung ja eigentlich keine Raketentechnik ist. Das wird ja auf Verbundebene sowie im Nahverkehr im DTV ja bereits praktiziert. Dafür gibt’s ja Fahrgastbefragungen. Bei den digitalen Tickets wie dem D-Ticket kann man ja auch die Kontrollscans auswerten
Die sich den Signaturschlüssel klauen haben lassen?
Ganz großes Kino, die VU doppelt schädigen. Hoffe die dürfen dafür ordentlich bluten
Jep, genau die.
Wenn das so ist, dann klagt der Busunternehmer vielleicht einfach nur als letzte Möglichkeit, um seinen Lebensunterhalt zu retten.